Schneller surfen in Ellwangen
Die Telekom baut 18 Kilometer Glasfasernetz und 19 neue Verteiler
- Die Telekom verlegt in Ellwangen rund 18 Kilometer Glasfaser und baut 19 neue Verteiler. Im Rübezahlweg in Ellwangen gräbt der Bagger dafür gerade den Graben.
Es wird nicht die einzige Baustelle bleiben: Der nächste große Abschnitt ist an der Wolfgangsklinge, dann kommt die Gartenstraße bis zum Staufenbergring dran und auch in der Pfarrgasse und der Oberen Straße werden demnächst Glasfaserkabel verlegt. In der Magdeburger und der Langres Straße waren die Bagger schon.
Das Glasfaserkabel zu verlegen ist der eine Schritt auf dem Weg zum schnellen Internet. Im zweiten baut die Telekom 19 neue Verteilerstellen. In den unscheinbaren grauen Kästen am Straßenrand wird das Lichtsignal der Glasfaser in ein elektrisches Signal umgewandelt und von dort über das Kupferkabel in die Häuser übertragen. Dabei gilt die Faustformel: Je näher der Kunde am Verteiler wohnt, desto höher ist seine Geschwindigkeit.
Damit auch die Kupferleitung schneller wird, setzt die Telekom auf Vectoring. Diese Technik beseitigt elektromagnetische Störungen. Dadurch werden beim Hoch- und Herunterladen höhere Bandbreiten erreicht. Das heißt, wer Telekom-Kunde ist, in der Nähe einer der neuen Verteilerstellen wohnt und den entsprechenden Vertrag hat, surft künftig beim Herunterladen mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde und beim Hochladen mit zu 40 Megabits, sagt Wolfgang Neumann von der Telekom. Ab 2018 will die Telekom auf Supervectoring umsteigen, das käme einer Download-Geschwindigkeit von bis zu 250 Megabit pro Sekunde gleich, beim Download wären es bis zu 100 Megabit.
Stadt will selbst neun Millionen Euro investieren
Soweit die gute Nachricht. Die nicht so gute: Die Telekom baut beileibe nicht ihr komplettes Netz in Ellwangen fürs schnelle Internet aus. In Rotenbach, Teilen von Schrezheim, Eggenrot, Mittelhof, Rattstadt oder Eigenzell, um nur einige zu nennen, bleibt es vorerst beim 16 Megabit. Wobei Neumann durchblicken lässt, dass bei einem Zuschuss der Stadt auch da über Verbesserungen geredet werden könnte.
Oberbürgermeister Karl Hilsenbek winkt ab. Die Stadt nimmt selbst einen dicken Batzen Geld fürs schnelle Internet in die Hand. Neun Millionen Euro investiert sie in den kommenden Jahren in den Breitbandausbau. In vier Bauabschnitten werden vor allem die Dörfer um Ellwangen herum mit einem Glasfaseranschluss versorgt, sagt Tiefbauamtsleiter Willi Gresser. Das ist Teil des Gesamtplans für schnelles Internet, den der Ostalbkreis ausgetüftelt hat. Danach wird, anders als bei der Telekom, das Glasfaserkabel bis ins Haus gezogen. Wollte man das bei allen 8500 Gebäuden in der Stadt machen, würde das 40 Millionen Euro kosten, sagt Gresser.
Für Gresser ist der Ausbau der Telekom mit der Kombination aus Glasfaser- und Kuperkabel technisch nur ein Zwischenschritt. Langfristig bekomme jeder Haushalt einen Glasfaseranschluss. Das werde aber Jahre dauern. Jahrzehnte, verbessert Neumann. Bis August will die Telekom die Bauarbeiten abgeschlossen haben. Was das schnelle Internet in den Ausbaugebieten dann kostet, wird im vierten Quartal feststehen. Dann wird es auch eine Informationsveranstaltung geben.