Ipf- und Jagst-Zeitung

Bäriger NRW-Botschafte­r bringt Forum zum Brüllen

Markus Krebs, der handfeste Kneipen-Philosoph war beim Hüttlinger Kleinkunst­frühling unter begeistert­en Fans

- Von Markus Lehmann

- Seinen Bauch formten viele Hektoliter Pils und Frikadelle­n in der Eckkneipe, auf der Nase sitzt die Sonnenbril­le, darüber die „Ruhrpott“-Mütze. Seine schrägen Anekdoten, Erlebnisse und skurrilen Weisheiten sprudeln in einer derart blitzschne­llen Kadenz aus ihm heraus, dass sie fast pausenlos Lachsalven zur Folge haben. Markus Krebs, der handfeste Kneipen-Philosoph und gar nicht bange Botschafte­r aus dem Herzen NRWs war mit „Permanent Panne“zu Gast im geografisc­hen Herz der Ostalb: Der Hüttlinger Kleinkunst­frühling näherte sich mit vielen Brüllern seinem Ende.

Ehrensache: Der kumpelhaft­e stattliche Mann da im proppenvol­len Forum Hüttlingen und eingerahmt von den mit Bierkästen flankierte­n Gästeplätz­en direkt neben ihm auf der Bühne ist Fan des MSV Duisburg. Schon allein, weil er „von da wech kommt“. Am Samstag besiegte der VfR die Duisburger mit 2:1, die Aalener sicherten sich so den Klassenerh­alt. Um seinen eigenen braucht sich Krebs nicht zu sorgen. Seit er den „RTL Comedy Grand Prix“gewann, ist er regelmäßig­er Gast in den großen Comedy-Shows des Landes.

Kumpel „TNT-Schorsch“bohrt nach Grundwasse­r

Auch in Hüttlingen ist er unter glühenden Fans. Er fackelt nicht lange und legt gleich mit Wortwitz, Doppeldeut­igkeiten und amüsantem Unsinn los. Tief taucht er in seine eigene höchst bunte wie irrwitzige Vita ein. Er erzählt von der Ex „Elfie“, von der „Hochzeit auf Aorta“, schwärmt fast schon als hemdsärmel­iger Frauenvers­teher vom süßen Schnarchen der Süßen. Es geht in den Schreberga­rten, wo Kumpel „TNT-Schorsch“nach Grundwasse­r bohrt und immer wieder in die Stammkneip­e. Dort locken dank zeitgeisti­gem Körperschm­uck ganz neue Herausford­erungen und Abenteuer. Denn den Kopf des schwer angerausch­ten Kameraden auf der Theke mit dem „Tunnel“in den Ohrlappen kann man prima auf die Seite legen und hat so ein tolles Tor fürs Tipp-Kick-Spiel.

Mit viel Ruhrpott-Charme reist Krebs durch ein Universum im Kleinen, erzählt von harmlosere­n und größeren Zipperlein, von ShoppingQu­alen, nervigen Freundinne­n. Oder von geplanten Deckendurc­hbrüchen im Mietshaus vom ersten in den dritten Stock, um der Verehrten ganz nahe zu sein. Auch gibt er wichtige Kosmetikti­pps: „Die Hauptursac­he für trockene Haut sind Handtücher.“

Der Witz aus dem Ruhrpott ist höchst kompatibel mit dem der Ostalb, das machen die johlenden Gäste zwei Stunden lang klar. Pausenlos Gags abzufeuern macht Durst. Krebs prostet mit dem Pils aus Wasseralfi­ngen ins Auditorium. „Das ist total geil“, lautet der Kenner-Befund – „ich werde nie wieder was anderes trinken. Solange ich hier bin.“

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FOTO: MARKUS LEHMANN Hemdsärmel­iger Kneipen-Philosoph und echter Frauen-Versteher: Markus Krebs aus dem Ruhrpott war beim Hüttlinger Kleinkunst­frühling voll unter Fans.

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