Ipf- und Jagst-Zeitung

Körper, nicht Schenkel

- Von Joachim Lindinger

Keine Frage: Der Eishockeys­port ist ein schöner Sport – aber auch ein besonderer. In besonderen Zeiten ein besonders besonderer. Weltmeiste­rschaften gehören zu diesen besonderen Zeiten, und so wundert es nicht, dass bei Weltmeiste­rschaften in bewährter Besondere-Zeiten erfordernV­erletzunge­n zu Staatsgehe­imnissen chiffriert werden. Könnte ja sein, dass der Gegner– mithörend–andernfall­s das gerade gesundete Groß zehen grund gelenk per gezieltem Schlag schuss malträtier­t. Also gibt es keine Groß zehen grund gelenkdis tors ion, keine Groß zehen grund gelenk fraktur, sehr wohl aber eine Unter körperverl­etzung. Gegenstück ist die Ober körperverl­etzung, die zu besonderen Zeiten Gehirnersc­hütterunge­n, dauer laufende Schniefnas­en, angeknacks­te Schlüsselb­eine und, und, und ... in einer zweiten Unwohlsein­s kategorie bündelt. Mittel körperverl­etzungen sieht diese Sprachrege­lung nicht vor; derGrenzve­rl auf zwischen„ Ober -“und „Unter-“ist unklar.

Klar ist, dass das überforder­t. Auch den einen oder anderen sonst so schlauen Computer: Wie das Auto korrektur programm uns er esMasc hin chens nach Deutschlan­ds 2:1 über die USA die Ober körperverl­etzung Christian Ehrhoffs zur„hat werden lassen, wissen wir nicht. Zumal der Oberschenk­el ja wohl (relativ eindeutig) Unterkörpe­r ist in Besondere-Zeiten-Bulletin-Diktion. Deshalb hier noch einmal richtig: Der Oberkörper hat bislang WM-Spiele des deutschen Kapitäns vereitelt. Gute Besserung!

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