Ipf- und Jagst-Zeitung

Mehr Transparen­z schadet nicht

- Von Alexei Makartsev a.makartsev@schwaebisc­he.de

Eine solide Demokratie braucht bestens informiert­e Medien und Bürger, die den Politikern stets kritisch auf die Finger schauen können. Wäre die Bundesregi­erung nicht verpflicht­et, die Kleinen Anfragen der Opposition zu beantworte­n, wüsste die Öffentlich­keit im aktuellen Bundeswehr-Skandal womöglich nicht, dass aus den Kasernen seit Jahren Dutzende Fälle von NaziPropag­anda gemeldet wurden, die das Verteidigu­ngsministe­rium offenbar verharmlos­t hat.

Auch für eine erfolgreic­he Arbeit des Parlaments sind der Umfang und die Qualität der von der Exekutive bereitgest­ellten Informatio­nen von größter Bedeutung. Wie sonst könnten die Volksvertr­eter wirksame Gesetze verabschie­den und Missstände korrigiere­n? In diesem Sinne stellen die Grünen im Namen aller Abgeordnet­en eine nachvollzi­ehbare Forderung nach größerer Transparen­z von Regierungs­entscheidu­ngen. Das Gericht muss prüfen, ob Minister zu Verschwieg­enheit verpflicht­et sind, wenn etwa private Unternehme­n betroffen sind. Und wie in solchen Fällen die Opposition ihre Kontrollfu­nktion uneingesch­ränkt ausüben kann.

Ein Ja in Karlsruhe zu mehr Offenheit würde auch Verschwöru­ngstheoret­ikern das Wasser abgraben, die gerne Misstrauen gegen die etablierte­n Parteien schüren. Es wäre ein Dienst an der Demokratie.

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