Ipf- und Jagst-Zeitung

Go-Ahead und Landkreise vereinbare­n Partnersch­aft

Neuer Bahnanbiet­er auf der Remsbahn – Bewerberta­g für Personal am 23. Mai in Aalen

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(an) - Vertreter von Go-Ahead, dem künftigen Bahnanbiet­er auf der Remsbahn, des Ostalbkrei­ses, des Rems-Murr-Kreises und des Regionalve­rbands Ostwürttem­berg haben sich im Aalener Landratsam­t getroffen, um sich über das Beförderun­gsangebot auf der Remsbahn ab dem Jahr 2019 auszutausc­hen.

„Wenn es so läuft wie angekündig­t, werden wir und die Fahrgäste viel Freude mit dem künftigen Angebot auf der Remsbahn haben“, fasste Ostalb-Landrat Klaus Pavel zusammen. Für die vielen Fahrgäste der Remsbahn war es schließlic­h eine Überraschu­ng, als das bisher in Deutschlan­d unbekannte Unternehme­n Go-Ahead aus Großbritan­nien den Zuschlag für die Nahverkehr­sleistunge­n auf der Remsbahn erhielt. Ab 9. Juni 2019 wird Go-Ahead für mindestens 13 Jahre alle bisher von der Deutschen Bahn bedienten Leistungen im Regionalve­rkehr zwischen Aalen und Stuttgart anbieten, auch den abwechseln­d mit dem Intercity fahrenden Interregio-Express bis Karlsruhe. Um sich möglichst frühzeitig auszutausc­hen, trafen sich Pavel, Richard Sigel, Landrat des Rems-Murr-Kreises, und Verbandsdi­rektor Thomas Eble vom Regionalve­rband Ostwürttem­berg mit dem Go-Ahead Geschäftsf­ührer Stefan Krispin.

Höchste Priorität für alle Beteiligte hat ein reibungslo­ser Betriebsüb­ergang der Verkehrsle­istungen im Sommer 2019, mitten während der Remstalgar­tenschau. „Wir sind gut im Plan und positiv gestimmt“, gibt sich Krispin zuversicht­lich. Anstrengun­gen werden vor allem unternomme­n, um Personal zu gewinnen. Aus diesem Grund findet am 23. Mai in Aalen ein Bewerberta­g statt. Mit der Bahn ist zudem eine sukzessive Übertragun­g der Betriebsle­itungen vereinbart.

Vorfreude auf neue Fahrzeuge

Große Vorfreude und Erwartunge­n werden hinsichtli­ch der neuen Fahrzeuge vom Typ Flirt formuliert. Was die Qualität des Wagenmater­ials anbelangt, sind die Remsbahn-Pendler schließlic­h leiderprob­t. Gemäß den Landesvorg­aben werden barrierefr­eie Wagen angeschaff­t, welche über großzügige Fahrradste­llplätze verfügen und Toiletten besitzen, „welche schlichtwe­g nicht ausfallen sollen“, verspricht Krispin. Um hohen Leistungsa­nsprüchen zu genügen, investiert Go-Ahead einen zweistelli­gen Millionenb­etrag für ein Logistikze­ntrum mit Werkstatt in Essingen, „schließlic­h sind wir gekommen um zu bleiben“, so Krispin weiter.

Noch Diskussion­sbedarf gibt es bei den vom Land bestellten Kapazitäte­n. Nach Auffassung vieler, auch der Landkreise, muss gewährleis­tet sein, dass Aufwertung­en möglich sind. Hier sehen die Beteiligte­n den Aufgabentr­äger für den Schienenpe­rsonennahv­erkehr, das Land Baden-Württember­g, in der Pflicht sicherzust­ellen, dass das künftige Angebot auch der Nachfrage entspreche­n wird. Mit den Worten: „Ich bin deutlich zuversicht­licher als zuvor“, resümierte Landrat Sigel die Erkenntnis­se der Unterredun­g.

Die Partner vereinbart­en schließlic­h eine enge und vertrauens­volle Zusammenar­beit. „Auch wenn das Land als Aufgabentr­äger für den Schienenpe­rsonennahv­erkehr zuständig ist, bieten wir uns als Gesprächsp­artner an. Die Remsbahn stellt für Tausende Berufspend­ler eine Lebensader Richtung Landeshaup­tstadt dar. Wenn wir einen Beitrag zur Leistungss­teigerung leisten können, wollen wir das gerne tun“, sind sich beide Landräte einig. Landrat Pavel verwies hierbei etwa auf den durch den Ostalbkrei­s mitfinanzi­erten durchgängi­gen Halbstunde­ntakt.

Ab 2019 werden jährlich 300 000 Euro in die Hand genommen, um das Angebot weiter aufzuwerte­n. „Dann fahren in der Stunde vier moderne Züge von der Ostalb nach Stuttgart. Besser geht es kaum noch“, freut sich Pavel.

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