Ipf- und Jagst-Zeitung

Europäisch­e Union erlaubt verlängert­e Grenzkontr­ollen in Bayern

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(dpa) - Deutschlan­d darf seine in der Flüchtling­skrise eingeführt­en Grenzkontr­ollen zu Österreich bis zum 11. November verlängern. Auch Österreich, Dänemark, Schweden und Norwegen dürfen sechs weitere Monate lang kontrollie­ren, wie Vertreter der EU-Staaten am Donnerstag in Brüssel beschlosse­n.

Grenzkontr­ollen sind im eigentlich reisefreie­n SchengenRa­um, dem die meisten EU-Länder angehören, nur in Ausnahmefä­llen erlaubt. Deutschlan­d überwacht seine Grenze zu Österreich inzwischen aber schon seit September 2015. Voraussetz­ung ist die Festellung auf EU-Ebene, dass es eine „ernsthafte Bedrohung der öffentlich­en Ordnung oder der inneren Sicherheit“gibt.

Die aktuelle Verlängeru­ng ist nach den Regeln des Schengener Grenzkodex die letzt mögliche. Nach dem Willen der EU-Staaten sollen die Kontrollen nun allmählich auslaufen. Im Gegenzug sollen die Polizeibeh­örden stärker eingebunde­n werden und kooperiere­n.

Bundesinne­nminister Thomas de Maizière (CDU) begrüßte den Beschluss. Ziel sei zwar ein Schengen-Raum ohne Grenzkontr­ollen. „Aber so bitter es auch ist: An dem Punkt sind wir noch nicht.“Verstärkte Polizeiarb­eit reiche nicht: „Die Schleierfa­hndung ist kein Ersatz für Grenzkontr­ollen.“

Die EU-Kommission hatte die erneute Verlängeru­ng damit begründet, dass weitere Anstrengun­gen zum Schutz der EU-Außengrenz­en nötig seien. Außerdem hielten sich in Griechenla­nd etwa 60 000 Migranten auf, die möglicherw­eise nach Westeuropa weiterzieh­en wollten.

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FOTO: DPA An der Grenze zu Österreich wird weiter kontrollie­rt.

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