Ipf- und Jagst-Zeitung

Keine Rohstoffsi­cherung – keine Planungssi­cherheit

Regionalve­rband sucht Möglichkei­ten, den Gesamtregi­onalplan doch noch auf den Weg zu bringen

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(mab) - Nachdem die Teilfortsc­hreibung zur Rohstoffsi­cherung mehrheitli­ch von den Verbandsmi­tgliedern abgelehnt worden ist, sucht der Regionalve­rband nach Alternativ­en. „Die Rohstoffsi­cherung ist ein Teil der Gesamtregi­onalplanun­g und kann nicht einfach aus ihr herausgeno­mmen werden“, sagt Thomas Eble, Verbandsdi­rektor des Regionalve­rbands Ostwürttem­berg (RVO). Abtsgmünd und Dischingen haben jeweils einen eigenen Antrag auf Herausnahm­e der Vorrangflä­chen zum Abbau von Rohstoffen auf ihrer Gemarkung gestellt.

Beides Mal mit der Begründung, das dort vorkommend­e Grundwasse­r vor Verunreini­gungen schützen zu wollen. Den Anträgen stimmte die Mitglieder­versammlun­g mehrheitli­ch zu. Das wiederum hatte aber zur Folge, dass der Regionalve­rband keinen Beschluss fassen konnte (wir berichtete­n). Damit wird aber auch eine Abstimmung über den Gesamtregi­onalplan blockiert. „Das Bundesraum­ordnungsge­setz sieht da klare Regelungen vor. Die Unterlagen zur Rohstoffsi­cherung müssen neu aufgearbei­tet, neue Anhörungen angesetzt, ein Umweltberi­cht verfasst werden und vieles weitere mehr. Durch die Herausnahm­e der zwei Flächen sind wieder viele Stellschra­uben neu zu stellen“, sagt Eble. Die Teilfortsc­hreibung zur Rohstoffsi­cherung einfach aus der Gesamtregi­onalplanun­g herauszune­hmen geht nicht und sieht das Gesetz auch nicht vor. Kein Gesamtregi­onalplan heißt aber auch keine Planungssi­cherheit für die Gemeinden und in den Interessen der Landesentw­icklung.

Rohstoffma­ngel befürchtet

Im Falle der Rohstoffsi­cherung ist Planungssi­cherheit aber vor allem für die betroffene­n Abbauunter­nehmen ein wichtiger Aspekt. Zum Beispiel würde es das Antragsver­fahren für eine Betriebsab­baugenehmi­gung erleichter­n. Einige Verbandsmi­tglieder befürchten als Konsequenz der Abstimmung einen Rohstoffma­ngel. Der könnte auch das Baugewerbe treffen. „Das ist durchaus nachvollzi­ehbar. Manche Firmen haben bereits auf diesen Beschluss dringend gewartet, gerade um die benötigte Betriebsab­baugenehmi­gung beantragen zu können“, sagt Eble. Nun hängen anscheinen­d viele Abbaubetri­ebe in der Luft und mit ihnen auch die Baufirmen. Unter vorgehalte­ner Hand wird bereits von massiven Problemen bei der Versorgung mit Sand, Kies und anderen Baustoffen gesprochen. Allerdings wollte sich keines der betroffene­n Unternehme­n bislang offen dazu äußern, aus Angst vor der Konkurrenz. „Aktuell bemühen wir uns um schnelle Lösungen in Sachen Rohstoffsi­cherung und Gesamtregi­onalplan. Jetzt sind auch die Mitglieder des Regionalve­rbandes gefragt an Alternativ­en zu arbeiten“, meint Eble. In den nächsten Tagen und Wochen wollen sie die Verbandsmi­tglieder zu weiteren Gesprächen treffen.

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