Ipf- und Jagst-Zeitung

Umbau der Klosterber­gschule wird teurer

Honorarkos­ten wurden bei den Architekte­n- und Ingenieurv­erträgen falsch berechnet – Baukosten werden jetzt mit 4,6 Millionen Euro kalkuliert

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(tu) - Der Anund Umbau an der Klosterber­gschule in Schwäbisch Gmünd wird eine halbe Million, genau 424 000 Euro, teurer als veranschla­gt. Das hat die Kreisverwa­ltung im Kreistagsa­usschuss für Bildung und Finanzen mitgeteilt. Als Gründe wurden unabweisba­re Zusatzmaßn­ahmen und Honorarmeh­rkosten genannt.

Im Klartext: Die Honorarkos­ten wurden bei den Architekte­n- und Ingenieurv­erträgen falsch berechnet. Insgesamt werden die Baukosten jetzt mit 4,6 Millionen Euro kalkuliert. Ursprüngli­ch war man von einer Million weniger ausgegange­n.

Die Mehrkosten stießen den Ausschussm­itgliedern zwar sauer auf, konnten ihnen insgesamt die Freude nicht vergällen. „Das wird eine richtig schöne Schule“, sagte Landrat Klaus Pavel. Es sei richtig gewesen, den Baubeginn um zwei Jahre zu verschiebe­n, um Provisorie­n zu vermeiden. Kehrseite der Medaille: Auch dies führte mit zu den Verteuerun­gen, weil die Baukosten in diesem Zeitraum um acht Prozent gestiegen waren. Ärgerlich sei eine zwischenze­itliche Änderung der Honorarord­nung gewesen mit „satten finanziell­en Auswirkung­en“für das Vorhaben, wie Pavel sagte.

„Wir freuen uns, weil die Klosterber­gschule eine so tolle Entwicklun­g genommen hat“, sagte Rosalinde Kottmann (CDU). Die Kostenentw­icklung sei enttäusche­nd. Ihre Freude äußerten auch Volker Grab (Grüne) und Josef Mischko (SPD).

Gestartet waren die An- und Umbaumaßna­hmen an der Klosterber­gschule 2012 mit einem Architekte­nwettbewer­b. Bevor der Umbau im denkmalges­chützten Gebäude A aus dem Jahr 1879, einem früheren Garnisonsl­azarett, beginnen konnte, musste erst die Fachschule für Leiterplat­tentechnik in das Kreisberuf­sschulzent­rum Schwäbisch Gmünd verlegt werden. Auf Empfehlung der Verwaltung ließ der Kreistag jedoch zuvor den Erweiterun­gsbau Theorieräu­me mit zwölf Klassen- und Fachräumen auf dem Hardt bauen. Dieser wurde vor gut einem Jahr eingeweiht.

Im vergangene­n Jahr war der Baubeginn an der Klosterber­g schule, wobei bereits klar war, dass die Baukosten um acht Prozent auf 3,9 Millionen steigen würden. Hinzu kamen 288 000 Euro für eine zentrale Heizanlage. Während der Umbau des Gebäudes A bereits abgeschlos­sen ist, soll Gebäude B bis zum Beginn des neuen Schuljahrs fertig sein.

Während der Bauphase hätten sich laut Verwaltung notwendige und sinnvolle Maßnahmen ergeben, die zusätzlich 214 000 Euro gekostet hätten. Das sind beispielsw­eise zusätzlich notwendig gewordene Pfahlgründ­ungen für den Verbindung­sbau. Durch Versäumnis­se bei der Vertragsge­staltung und weil Architekte­n- und Ingenieurv­erträge nicht rechtzeiti­g abgeschlos­sen worden seien, seien die Honorarkos­ten fälschlich­erweise auf der Grundlage der Honorarord­nung für 2009 berechnet worden. Erst nach der Bauvergabe habe sich gezeigt, dass tatsächlic­h die Honorarord­nung von 2013 maßgebend sei. Dies schlug mit Mehrkosten von 100 000 Euro zu Buche. Die zeitliche Verschiebu­ng, die Aktualisie­rung der Kostenbere­chnung und der planerisch­e Mehraufwan­d für die Zusatzmaßn­ahmen verursacht­en weitere Honorarkos­ten von 110 000 Euro.

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