Ipf- und Jagst-Zeitung

Die erste Liebe bleibt

Zinedine Zidane trifft im Finale auf Ex-Verein Juventus

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(dpa) - Beim Gedanken an das anstehende Finale zwischen Real Madrid und Juventus wurde Zinedine Zidane plötzlich sentimenta­l: „Klar ist das etwas Besonderes für mich. Im Herzen bleibe ich ja immer Juventino“, sagte der Real-Coach und frühere Juve-Profi nach dem 1:2 bei Stadtrival­e Atlético, durch das Real dank des 3:0 im Hinspiel ins Finale der Champions League eingezogen ist. Am 3. Juni trifft Zidane auf seine erste Liebe, trifft Reals Mittelfeld­stratege Toni Kroos im Duell der Weltmeiste­r in Cardiff auf Sami Khedira, für den es ja auch ein Wiedersehe­n mit einem Ex-Club ist: Spielte er doch von 2010 bis 2015 für Real. Die im Spiel gegen Monaco zugezogene Oberschenk­elverletzu­ng sollte Khedira bis zum Finale nicht mehr behindern.

Zidane, wohl der beste Mittelfeld­spieler der späten 1990er und frühen Nuller Jahre schwelgte in Madrid derweil in Erinnerung­en: „In Turin habe ich fünf Jahre verbracht, dort bin ich zum Mann geworden.“Zwischen 1996 und 2001 gewann er mit Juve unter anderem zweimal die italienisc­he Meistersch­aft, bevor er zu Real wechselte. Beim einzigen Königsklas­senfinale mit Juve zog er aber den Kürzeren. In Amsterdam verloren die Italiener 1998 – gegen Real Madrid.

In Cardiff wird es ein Finale der Superlativ­e und der Emotionen. Nicht nur wegen Zidane und nicht nur wegen des deutschen Duells der Weltmeiste­r. Der bei Real ausgebilde­te Stürmer Álvaro Morata spielte vor seiner Rückkehr nach Madrid zwischen 2014 und 2016 ebenfalls in Turin. Mit den Schwarzwei­ßen schoss er im Halbfinale 2015 seinen Stammclub mit zwei Toren aus der Champions League. Anschließe­nd verloren die Italiener das Finale 1:3 gegen den FC Barcelona. Sentimenta­l wollte Morata aber nicht werden. „Auf geht's Team!“, schrieb er nur bei Twitter.

Der Waliser Gareth Bale, der das Halbfinale verletzt verpasste, freut sich unterdesse­n auf sein ganz persönlich­es Heimfinale. Doch der große Traum könnte für den 27-Jährigen zum großen Frust werden. Sein Ersatzmann Isco glänzte gegen Atlético so sehr, dass er nach Einschätzu­ng spanischer Medien nicht aus dem Team genommen werden kann. Zumal er nach den frühen Toren der Hausherren durch Saúl Ñíguez (12.) und Antoine Griezmann (16./Foulelfmet­er), die Kroos & Co. noch zum Zittern gebracht hatten, mit seinem 1:2 für die Vorentsche­idung sorgte.

Wer auch immer spielt: Real könnte als erster Club seit Einführung der Champions League den Titel verteidige­n. Zudem könnten sie das erste große Double aus Liga und Königsklas­sengewinn seit 1958 schaffen.

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FOTO: AFP Reals Trainer Zinedine Zidane spielte einst auch für Juve.

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