„Eine Eins mit Sternchen!“
Bei der Einweihung der Liashalle loben die Redner das große bürgerschaftliche Engagement an dem Bauprojekt
- Es ist ein Bauvorhaben, das Stödtlen in den vergangenen Jahren ordentlich auf Trab gehalten hat: der rund vier Millionen Euro teure Um- und Ausbau der Gemeindehalle, die vor kurzem in Liashalle umgetauft worden ist. Das Großbauprojekt konnte nur mit ganz viel ehrenamtlicher Unterstützung geschultert werden. Dieses enorme bürgerschaftliche Engagement wurde am Freitagabend, bei der feierlichen Einweihung der Halle, von den Festrednern dann auch besonders hervorgehoben.
Zuvorderst von einem bestens aufgelegten Bürgermeister Ralf Leinberger, der in einer humorvoll gehaltenen Ansprache verdeutlichte, dass die Realisierung dieses VierMillionen-Euro-Projekts für Stödtlen alles andere als eine Selbstverständlichkeit gewesen sei. Auf diese Großbaumaßnahme habe die Gemeinde „zehn lange Jahre hinarbeiten und hinsparen müssen“, betonte der Bürgermeister. Sein ausdrücklicher Dank galt in diesem Zuge dem Förderverein Mehrzweckhalle, der das Vorhaben mit 335 000 Euro an Eigenleistungen und Barmitteln maßgeblich unterstützt hatte. Dieses gewaltige ehrenamtliche Engagement der Bürger sei in heutigen Zeiten ebenfalls keine Selbstverständlichkeit mehr, stellte Leinberger klar, um sich dann direkt an den Fördervereinsvorsitzenden Andreas Geiß zu wenden, den der Stödtlener Bürgermeister als „Macher und Schaffer sondergleichen“würdigte. Der Vereinsvorsitz habe sich für den Banker im Ruhestand schnell zu einem „Fulltime-Job“entwickelt, sagte Leinberger und überreichte Geiß und dessen Ehefrau unter dem großen Beifall des Publikums als Dank Blumen und ein Präsent.
Daneben dankte Leinberger aber auch allen Helfern und Mitstreitern, die sich auf der Baustelle engagiert hatten. Der Fleiß der Stödtlener sei „kaum in Wort zu fassen“. Leinberger will sich dafür übrigens im August beim großen Helferfest revanchieren. Er werde dafür nicht nur höchstpersönlich das Bier spenden, er will es auch noch selbst zapfen, kündigte er an.
„Multifunktional und elegant“
Weitere Worte des Dankes richtete der Stödtlener Rathauschef aber auch an die vielen beteiligten Baufirmen, rund 40 an der Zahl, die den Neubau in nur elf Monaten hochgezogen hatten und nicht zuletzt an den verantwortlichen Architekten Mathis Tröster, der den Hallenausbau architektonisch glänzend gelöst habe. Leinberger habe sich „eine multifunktionale und gleichzeitig elegante Halle gewünscht“. Und genau das sei Tröster auch gelungen. Da Teile der alten Halle bewahrt werden mussten, sei die Aufgabe für den Architekten nicht einfach gewesen, sagte Leinberger.
Was Tröster direkt im Anschluss bestätigte. Es sei in der Tat „eine sportliche Herausforderung“gewesen, die Halle in so kurzer Bauzeit generalzusanieren und gleichzeitig um 40 Prozent Fläche zu erweitern. Schlussendlich sei es aber gelungen aus einer dunklen hölzernen Halle einen modernen, lichtdurchfluteten Gebäudekubus zu zaubern, der mit modernster Technik ausgestattet ist. Abschließend übergab Tröster nicht symbolisch den Hallenschlüssel an Bürgermeister Leinberger, er überraschte den Fördervereinsvorsitzenden Andreas Geiß auch noch mit einem Spendenscheck über 1000 Euro.
Warme Worte folgten im Anschluss von Landrat Klaus Pavel, der den gelungenen Hallenumbau ebenso lobte wie das große bürgerschaftliche Engagement, das dieses Bauprojekt erst möglich gemacht habe. Tröster, der „beste Hallenchefplaner Deutschlands“habe auch in Stödtlen „hervorragende Arbeit geleistet. „Die Halle ist klasse. Eine Eins mit Sternchen“, jubilierte Pavel. Nicht weniger groß das Lob für die Gemeinde, den Förderverein und die Stödtlener Bürgerschaft. Gemeinsam habe man „Phänomenales“erreicht. „So geht Gemeinschaft. Genau so funktioniert das“, lobte der Landrat.
Ins selbe Horn blies danach der CDU-Landtagsabgeordnete Winfried Mack. Am Beispiel Stödtlen zeige sich einmal mehr eindrucksvoll, was den ländlichen Raum auszeichnet. Hier funktioniere einfach noch der Zusammenhalt, hier arbeiten die Menschen noch zusammen, um gemeinsam große Ziele zu erreichen.
Letzter Festredner war dann Andreas Geiß, dem es ein wichtiges Anliegen war, den Dank an seine Vereinsvorstandskollegen, die 420 Mitglieder des Fördervereins, die Gemeindeverwaltung, den Gemeinderat und an alle anderen Mitstreiter weiterzugeben. Wobei Geiß noch darauf hinwies, dass der Förderverein es geschafft habe, seine ursprünglich gesteckten Ziele – 100 000 Euro in Eigenleistungen und 150 000 Euro an Finanzmittel beisteuern zu wollen – deutlich zu übertreffen. Das sei eine Leistung gewesen, die ihresgleichen sucht, befand Geiß, der zum Abschluss des Festaktes noch einmal überrascht wurde. Sein Fördervereinskollege Josef Erhardt überreichte ihm als Dankeschön einen edlen Tropfen. Andreas Geiß wolle diese Lobhudelei und den Extradank zwar nicht, meinte Erhardt: „Aber er war im Verein ohne Zweifel die treibende Kraft. Das tolle Ergebnis haben wir vor allem ihm zu verdanken“, stellte Erhardt fest.
Die Segnung der neuen Halle übernahmen beim Festakt für die evangelische Kirchengemeinde Pfarrerin Anette Reese und für die katholische Kirchengemeinde Pfarrer Manfred Schmid. Musikalisch umrahmt wurde der Festakt vom Liederkranz Stödtlen und den Virngrundmusikanten. Die Gardetänzerinnen des SV/DJK Stödtlen zeigten eine rasante Kleopatra-Showeinlage, bei der man sich übrigens auch von der Leistungsfähigkeit der neuen Lautsprecherboxen überzeugen konnte.
Im Anschluss an den offiziellen Festakt wurde es in der Halle bei Sekt und Häppchen lauschig. Wer wollte, konnte die Räumlichkeiten der Liashalle bei einem Rundgang in Augenschein nehmen.
Morgen ist in der Liashalle Tag der offenen Tür
Die Chance dazu eröffnet sich auch noch am morgigen Sonntag. Dann findet in der Halle ein Tag der offenen Tür mit einem bunten Unterhaltungsprogramm statt. Heute Abend gastiert auf Einladung des Fördervereins die bekannte A-cappella-Gruppe Viva Voce in der Liashalle.