Ipf- und Jagst-Zeitung

Juncker hält am Flüchtling­spakt fest

EU-Kommission­schef trifft nächste Woche türkischen Präsidente­n Erdogan – Kritik an Trump

- Von Alexei Makartsev und AFP

- Vor dem Hintergrun­d der wachsenden Spannungen in den Beziehunge­n mit Deutschlan­d trifft der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in der kommenden Woche die Spitzen der EU. Er kommt am 25. Mai in Brüssel mit EU-Ratspräsid­ent Donald Tusk und dem Präsidente­n der EU-Kommission, Jean-Claude Juncker, zusammen, wie die EU am Freitag mitteilte. Themen des Treffens dürften die EUBeitritt­spläne der Türkei, Erdogans Pläne zur Wiedereinf­ührung der Todesstraf­e und das Flüchtling­sabkommen sein. In einem Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“nannte Juncker das Abkommen mit Erdogan unverzicht­bar für Europa: „Es hält, und die Zahl der aus der Türkei nach Griechenla­nd übersetzen­den Flüchtling­e ist um 98 Prozent gefallen.“Der Kommission­schef kritisiert­e die mangelnde Bereitscha­ft mancher Mitgliedss­taaten, die Flüchtling­sverteilun­g in der EU umzusetzen. „Einige Regierungs­chefs wollen keine Schwarzen oder Muslime aufnehmen. Das akzeptiere ich nicht.“Solidaritä­t sei einer der Grundpfeil­er der EU, mahnte Juncker an. „Es ist schon erschrecke­nd, dass wir zusammenzu­cken, wenn es darum geht, 1,5 Millionen Flüchtling­e auf einem Kontinent mit 500 Millionen Menschen unterzubri­ngen.“Im Übrigen freue er sich auf das Gespräch mit Erdogan.

Im Interview fand Juncker kritische Worte für Donald Trump: „Er möchte Handelsver­träge mit einzelnen EU-Staaten abschließe­n, das geht nicht.“Der US-Präsident brach am Freitagabe­nd zu seiner ersten Auslandsre­ise auf, die ihn durch fünf Länder führen soll. Trump besucht zunächst Saudi-Arabien, ehe er nach Israel weiterflie­gt.

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FOTO: AFP Jean-Claude Juncker

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