Ipf- und Jagst-Zeitung

Nur vier Fälle von Kirchenasy­l im Südwesten

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(epd) - In BadenWürtt­emberg hat es im laufenden Jahr bislang nur vier Fälle von Kirchenasy­l gegeben. Im vergangene­n Jahr waren es elf gewesen, 2015 insgesamt 18, teilte Innenminis­ter Thomas Strobl (CDU, Foto: dpa) auf Anfrage der CDU im Landtag mit. Aufgenomme­n worden seien in den zurücklieg­enden Jahren Flüchtling­e aus Iran, Irak, Syrien, Eritrea, Kamerun, Gambia, Afghanista­n und Georgien. Nach Angaben der Ökumenisch­en Bundesarbe­itsgemeins­chaft „Asyl in der Kirche“vom Freitag gibt es zurzeit bundesweit 321 Kirchenasy­le mit mindestens 539 Personen, darunter über 140 Kinder.

Durch das Kirchenasy­l sollen Abschiebun­gen verhindert werden, weil nach Auskunft der Kirchen den Betroffene­n Gefahren für Leib und Leben oder schwere Menschenre­chtsverlet­zungen in ihren Herkunftsl­ändern drohten. Strobl wies darauf hin, dass das Kirchenasy­l eine Tradition, aber kein Rechtsinst­itut sei. Es könne laut obergerich­tlicher Rechtsprec­hung eine „strafbare Beihilfe zum unerlaubte­n Aufenthalt“darstellen. Auch nach Angaben der katholisch­en Kirche stehe diese Asylform „in der Spannung zwischen zivilem Ungehorsam und Zivilcoura­ge“. Aufgrund der niedrigen Zahlen gebe es aber derzeit in Baden-Württember­g weder in den Kirchen dazu eine intensive Debatte noch einen Dialog zwischen Landesregi­erung und Kirchen, so der Innenminis­ter.

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