Donald Trump geht auf Geschäftsreise
US-Präsident will die Wirtschaftsbeziehungen zu Saudi-Arabien kräftigen
(war) - US-Präsident Donald Trump hat am Freitag seine erste Auslandsreise angetreten. Während der ersten Station in SaudiArabien will er vor allem über wirtschaftliche Beziehungen sprechen. Bereits während seines Wahlkampfes hatte er klargestellt, dass er mit dem „phänomenal reichen“Saudi-Arabien Geschäfte machen will.
„Ohne uns, ohne unseren Schutz würde Saudi-Arabien nicht mehr existieren“, sagte er in einem Interview mit der „New York Times“. Dies sei von saudischer Seite allerdings nie honoriert worden, fügte Trump verärgert hinzu. Mit „peanuts“für den teuren Schutz des Wüstenkönigreiches lasse man sich zukünftig nicht mehr abspeisen.
Nur zwei Monate nach Trumps Einführung schickte König Salman als Reaktion seinen jüngsten Sohn und Verteidigungsminister nach Washington. Mit Jared Kushner, dem Schwiegersohn des US-Präsidenten, schürte Mohammed bin Salman einen Rüstungsdeal über 128 Milliarden Dollar. Darin eingeschlossen sind auch „umfangreiche Wartungskosten“, also die von Trump geforderten Gelder für den Schutz SaudiArabiens. Das „Gesamtpaket“für die kommenden zehn Jahre, berichtet die Washington Post, könnte sogar 350 Milliarden US-Dollar umfassen.
Als selbsternannter „Partner der Muslime“will Trump in Saudi-Arabien den Aufbau einer „arabischen Nato“vorantreiben, die – mit amerikanischen Waffen – den islamistischen Terror bekämpfen und Iran in Schach halten soll. Die Idee ist nicht neu. Der auf dem Araber-Gipfel von Kairo vor zwei Jahren vereinbarte Aufbau einer „panarabischen Streitmacht“hat bis heute nicht begonnen.
Euphorisch sind die saudischen Gastgeber dennoch. Unter dem Motto „Gemeinsam siegen wir“luden die Staats- und Regierungschefs von 55 muslimischen Staaten für dieses Wochenende nach Riad ein. Dort soll der Grundstein für die von den Saudis propagierten „Grundlagen für einen Neuanfang im Kampf gegen den Extremismus“gelegt werden.
Gastgeber hegt Angriffspläne
Das Wüstenkönigreich glaubt Amerika derart fest an seiner Seite, dass der saudische Königssohn inzwischen sogar schon Angriffspläne gegen den verhassten Iran hegt. „Wir werden nicht warten, bis die Schlacht auf unserem Boden stattfindet, sondern die Schlacht in den Iran tragen“, drohte Mohammed bin Salman unlängst in einem Gespräch mit dem Fernsehsender Al Arabija. Die Schiiten, behauptete er, wollten Mekka erobern und 1,6 Milliarden (sunnitische) Muslime beherrschen.
Westliche Diplomaten in Riad halten es für unwahrscheinlich, dass sich Trump in Saudi-Arabien für seine Kriegspläne einspannen lässt. Dem amerikanischen Präsidenten gehe es in erster Linie um lukrative Geschäfte, die in der Heimat neue Arbeitsplätze schafften. Ein Krieg gegen den Iran stünde nicht auf der Agenda.