Ipf- und Jagst-Zeitung

Liebesreig­en mit Todesopfer­n

- Von Barbara Waldvogel

Tatort: Die Liebe, ein seltsames Spiel (So., ARD, 20.15 Uhr) –

Beim 75. Münchner „Tatort“darf es etwas weniger aufregend zugehen. Zwar liegen zwei Frauen gemeuchelt in ihrem Blut, aber so düster wie in der letzten Episode vor drei Wochen geht es längst nicht zu. Regisseur Rainer Kaufmann gestattet dem Zuschauer bei dieser Jubiläumsf­olge hin und wieder augenzwink­ernd etwas mehr Ent- als Anspannung. So macht er zum Beispiel alle der traditione­llen Zweierbezi­ehung verhaftete­n Zeitgenoss­en vertraut mit den Polyamoris­ten, also Menschen, die gleichzeit­ig mehrere Liebesbezi­ehungen pflegen. Auch Stararchit­ekt Thomas Jacobi (Martin Feifel) liebt diese Art der Kurzweil, macht aber den Fehler, dass er nicht alle seine Partnerinn­en einweiht. Soll heißen: Mehrheitli­ch halten sie sich für die „one and only“, also die einzig wahre Geliebte. Das gibt Ärger. Wenn nun zwei seiner Freundinne­n tot sind, fällt der Verdacht logischerw­eise auf ihn.

Die Altherrene­rmittler Batic (Miroslav Nemec) und Leitmayr (Udo Wachtveitl staunen über Jacobis Lebenswand­el nicht schlecht – zumal Batic mit seiner neuen und einzigen Eroberung Josie (Viola Wedekind) auf Wolke sieben schwebt. Ein willkommen­er Anlass für Leitmayrs Sticheleie­n. Trotz aller privaten Nebenschau­plätze müssen die Gewalttate­n aufgeklärt werden. Auch das gelingt, wenn auch nicht unbedingt überzeugen­d.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany