Im Zeichen von Adler und Schlange
Kunstkurs des Peutinger-Gymnasiums lässt sich im Alamannenmuseum inspirieren
- Mannigfaches Hämmern und Klopfen ist im Hof des Alamannenmuseums zu hören. 17 Schülerinnen und Schüler des PeutingerGymnasiums (PG) schnitzen hier Götterfiguren aus weichem Lindenholz. Wie der Kunstkurs der Jahrgangsstufe eins die uralten Vorbilder aus der Alamannenzeit mit der eigenen Inspiration verbindet, können Besucher voraussichtlich ab den Sommerferien begutachten.
„In dem Projekt bringen wir Schülerkunst und Alamannen zusammen“, freut sich Museumsleiter Andreas Gut. Die Idee hatte einmal mehr Museumspädagogin Sigrid Radler. „Wir wollen ein lebendiges Museum“, sagt sie, nahm mannshohe keltische Götterfiguren von Werner Kowarsch zum Vorbild, die der Bildhauer während einer Sonderausstellung gezeigt hatte, und wandte sich mit ihrer Initiative an PG-Kunstlehrerin Silke Schwab-Krüger.
Für jene passte die Einladung der Museumspädagogin, Jugendliche für ein Projekt ins Museum zu holen, gut in den Lehrplan eines Kunstkurses der Jahrgangsstufe eins. „Ein Sternchenthema fürs Abitur ist die Bildhauerei mit subtraktiven Arbeiten, also dem Abtragen von Material für ein Relief oder eine Skulptur“, erzählt Silke Schwab-Krüger. Und so verbringen ihre Schüler seit Ende März jeden Donnerstagnachmittag eineinhalb Stunden mit genau dieser Arbeit im Alamannenmuseum.
Sie ließen sich von bis zu 3000 Jahre alten Götterdarstellungen der Alamannen, von deren Attributen wie dem Adler oder der Schlange, von Ornamenten und Sonnenamuletten anregen und entwickeln daraus nun ihre eigenen Werke. Bildhauer Werner Kowarsch, der auch dem Förderverein des Museums vorsteht, stellt Holz, Werkzeuge und sein Wissen zur Verfügung und erklärt seine Motivation so: „Wir wollen bei der Jugend das Interesse am Museum wecken.“Noch bevor die Ausstellung steht, haben die Initiatoren also schon gewonnen, denn, freut sich Kowarsch: „Die Schüler sind begeistert dabei.“