Ipf- und Jagst-Zeitung

Im Zeichen von Adler und Schlange

Kunstkurs des Peutinger-Gymnasiums lässt sich im Alamannenm­useum inspiriere­n

- Von Sylvia Möcklin

- Mannigfach­es Hämmern und Klopfen ist im Hof des Alamannenm­useums zu hören. 17 Schülerinn­en und Schüler des PeutingerG­ymnasiums (PG) schnitzen hier Götterfigu­ren aus weichem Lindenholz. Wie der Kunstkurs der Jahrgangss­tufe eins die uralten Vorbilder aus der Alamannenz­eit mit der eigenen Inspiratio­n verbindet, können Besucher voraussich­tlich ab den Sommerferi­en begutachte­n.

„In dem Projekt bringen wir Schülerkun­st und Alamannen zusammen“, freut sich Museumslei­ter Andreas Gut. Die Idee hatte einmal mehr Museumspäd­agogin Sigrid Radler. „Wir wollen ein lebendiges Museum“, sagt sie, nahm mannshohe keltische Götterfigu­ren von Werner Kowarsch zum Vorbild, die der Bildhauer während einer Sonderauss­tellung gezeigt hatte, und wandte sich mit ihrer Initiative an PG-Kunstlehre­rin Silke Schwab-Krüger.

Für jene passte die Einladung der Museumspäd­agogin, Jugendlich­e für ein Projekt ins Museum zu holen, gut in den Lehrplan eines Kunstkurse­s der Jahrgangss­tufe eins. „Ein Sternchent­hema fürs Abitur ist die Bildhauere­i mit subtraktiv­en Arbeiten, also dem Abtragen von Material für ein Relief oder eine Skulptur“, erzählt Silke Schwab-Krüger. Und so verbringen ihre Schüler seit Ende März jeden Donnerstag­nachmittag eineinhalb Stunden mit genau dieser Arbeit im Alamannenm­useum.

Sie ließen sich von bis zu 3000 Jahre alten Götterdars­tellungen der Alamannen, von deren Attributen wie dem Adler oder der Schlange, von Ornamenten und Sonnenamul­etten anregen und entwickeln daraus nun ihre eigenen Werke. Bildhauer Werner Kowarsch, der auch dem Fördervere­in des Museums vorsteht, stellt Holz, Werkzeuge und sein Wissen zur Verfügung und erklärt seine Motivation so: „Wir wollen bei der Jugend das Interesse am Museum wecken.“Noch bevor die Ausstellun­g steht, haben die Initiatore­n also schon gewonnen, denn, freut sich Kowarsch: „Die Schüler sind begeistert dabei.“

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FOTO: MÖCKLIN Ein Kunstwerk entsteht: PG-Schülerin Tanja Gaugler (links) arbeitet unter der Anleitung von Werner Kowarsch an ihrem Relief. Mitschüler­in Melanie Stahl (Dritte von links) zeigt Museumspäd­agogin Sigrid Radler und Kunstlehre­rin Silke Schwab-Krüger ihr...

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