Der Neue am Anfang und Ende der Einkaufsstadt
Seit 1. Mai ist Klaus-Dieter Albeke Centermanager des Mercaturas, das er mit Engagement weiterentwickeln will
- Mit dem Verkauf des Mercaturas Ende vergangenen Jahres hat sich auch im Centermanagement Neues getan. Seit 1. Mai ist der aus Bremen stammende Klaus-Dieter Albeke Chef des Einkaufscenters. Und in dieser Funktion hat er sich vieles vorgenommen. Die im Mercatura noch leer stehenden Flächen sollen möglichst schnell mit Leben gefüllt werden. Neben Einzelhandel stünden auch Überlegungen an, im zweiten Obergeschoss doch noch eine Großgastronomie zu integrieren, sagt der 54-Jährige. „Gespräche mit einer Handvoll Interessenten laufen derzeit.“
Der wievielte Centermanager Klaus-Dieter Albeke seit der Eröffnung des Mercaturas zu den Reichsstädter Tagen im September 2011 ist, kann er selbst nicht sagen. Doch es waren etliche, die sich unter dem einstigen Eigentümer, der Hochtief Projektenwicklung GmbH, und dem von diesem beauftragen Centermanagement die Klinke in die Hand gegeben haben. Ende 2016 hat Hochtief das Mercatura an die TH Real Estate verkauft. Daraufhin wurde die MEC METRO-ECE Centermanagement GmbH & Co. KG mit dem Centermanagement beauftragt. Unter ihrer Regie ist Klaus-Dieter Albeke der neue Kopf des Mercaturas, der das Einkaufscenter im Norden der City weiter voranbringen möchte und dem vor allem die Zufriedenheit der Mieter und der Besucher ein Anliegen ist.
Ziel ist es, zu bleiben und das Mercatura weiterzuentwickeln
Noch hat der 54-jährige gelernte Einzelhandelskaufmann, der auf 30 Jahre Erfahrung im Textileinzelhandel zurückblicken kann, als Abteilungs- und Betriebsleiter großer Kaufhäuser arbeitete und seit vier Jahren im Centermanagement tätig ist, seinen Erstwohnsitz in Bremen. Hier leben auch nach wie vor seine Frau Ingrid und die achtjährige Jack-Russel-Hündin Sina. Unter der Woche ist der gebürtige Hanseat in Aalen. Bei wichtigen Ereignissen wie dem verkaufsoffenen Sonntag bleibt er aber auch am Wochenende in der für ihn lebenswerten und schönen Kreisstadt, in der er mit offenen Armen empfangen worden sei – sei es vonseiten der Stadt, des Innenstadtvereins Aalen City aktiv (ACA) oder der hier lebenden und arbeitenden Menschen. Dass er bereits nach einem Jahr wieder die Segel streicht und die Ostalb verlässt, glaubt er nicht. „Mein Ziel ist es schon, hier zu bleiben und mich um die Weiterentwicklung des Mercaturas zu kümmern“, sagt Albeke.
In seiner Funktion als Centermanager muss sich Albeke auch mit der Kritik auseinandersetzen, die dem Mercatura von Anfang an entgegenschlägt. Ein Punkt, der vielen immer noch sauer aufstößt, ist die im Vergleich zu den Heidenheimer Schlossarkaden mangelnde Überdachung des Gebäudes. Doch das Mercatura war nie als ein solches Center vorgesehen, sagt Albeke. Es habe alles ein Für und Wider. Sicherlich möchten die Passanten bei Regen oder Schnee trockenen Fußes durch das Mercatura gehen, aber im Sommer sei die Bauweise des Centers, die für viel Frischluft sorge, wiederum ideal. Denn wer wolle bei schönem Wetter schon in geschlossenen Räumen einkaufen gehen?
Seit der Eröffnung des Centers ein Dauerbrenner ist auch das Thema Leerstände. Vor allem im weniger gut frequentierten Obergeschoss des Gebäudes. Neben einer Fläche im Erdgeschoss neben den Geschäften O2 und 1982 stehen hier nach wie vor drei Flächen
„Es gibt kein Gegeneinander, sondern ein Miteinander“, sagt Klaus-Dieter Albeke.
leer – zwei links und rechts des Friseurladens Klier und eine oberhalb des Leerstandes im Erdgeschoss. Diese sollen so schnell wie möglich mit Leben gefüllt werden, sagt Albeke. Obwohl es eine centertypische Herausforderung sei, Flächen in oberen Etagen aufgrund der mangelnden Laufkundschaft zu beleben, ist er optimistisch, dass dies im Mercatura gelingen wird. Zum einen habe man im Obergeschoss mit den Mietern C&A, der Sportarena und nicht zuletzt TK Maxx eine gute Basis, zum anderen sei es ein Vorteil, dass nicht nur ein Aufzug, sondern auch eine Rolltreppe hinaufführt. Um die Kunden nach oben zu ziehen, sei es künftig allerdings auch wichtig, ihnen bereits im Erdgeschoss das dortige Angebot schmackhaft zu machen, sagt Albeke. Sei es mit Aufstellern oder verschiedenen Aktionen, bei denen sich die Mieter präsentieren können.
Dass das Mercatura seinen Sinn und Zweck als Einkaufscenter verfehlt habe, sieht Albeke nicht so und nimmt zu der Kritik Stellung, dass das Mercatura immer mehr zum Dienstleitungszentrum verkommen würde. So wurde die ursprünglich für Gastronomie vorgesehene Fläche an die Krankenkasse Barmer vermietet. Das Mercatura sei von Anfang an als ein Mix aus Wohnen, Einkaufen und Dienstleistung geplant gewesen. Und dazu passe auch die Krankenkasse Barmer, die ihrerseits wieder Kunden ins Einkaufscenter ziehen würde, sagt Albeke. Eine Gastronomie sei deshalb aber nicht vom Tisch. Gespräche mit Interessenten für die leer stehenden Flächen laufen derzeit auch in diese Richtung, sagt Albeke. Dass es hier keinen Platz für Außengastronomie gibt, sieht der Centermanager nicht als Nachteil. „Das A und O ist, dass Preis und Leistung stimmen.“
Keine Angst vor der Eröffnung des Kubus’ am Markt
Das Mercatura sei, so Albeke, der Anfang und das Ende der Einkaufsstadt Aalen. Das Center profitiere von der Lage am ZOB und dem Hauptbahnhof und auch künftig gesehen mit Blick auf das Quartier am Stadtgarten und das Stadtoval. „Bereits jetzt schon laufen Tausende von Menschen pro Tag durch das Mercatura“, sagt Albeke. Und auch wenn viele nur durchmarschieren, seien das potenzielle Kunden. „Unsere Aufgabe ist es, diese dazu zu bringen, hier zu bleiben und einzukaufen und sie immer wieder mit Marketingaktionen auf die Angebotsvielfalt des Mercaturas aufmerksam zu machen“, sagt Albeke.
Vor der Eröffnung des Kubus’ am Markt ist dem Centermanager nicht bange. Er sehe das Einkaufscenter im Süden der City nicht als Konkurrenz, sondern als eine Weiterentwicklung der pulsierenden Innenstadt und als Bereicherung. Und das Mercatura sei ein Teil der Innenstadt. „Es gibt kein Gegeneinander, sondern ein Miteinander“, sagt der 54-Jährige. Noch enger an die Innenstadt angebunden sei das Einkaufscenter durch den Durchstich zwischen Mercatura und Spritzenhausplatz, den auch immer mehr Passanten nutzen würden. „Darüber hinaus sind wir bei zahlreichen Aktionen mit im Boot.“Albeke denkt etwa auch an die bevorstehende Sommeraktion des ACA, in deren Zuge sich das Mercatura in ein riesiges Schmetterlingshaus verwandeln wird.