Ipf- und Jagst-Zeitung

Grüne gegen Nordostrin­g Stuttgart

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(an) - Vor geraumer Zeit hatte Aalens Oberbürger­meister Thilo Rentschler Alarm geschlagen: Ein wieder aktuell in Rede stehender Nordostrin­g um den Großraum Stuttgart könnte via B 29 auf Aalen eine Verkehrsla­wine noch nicht geplanten Ausmaßes zutreiben, warnte er damals. Jetzt springt ihm der Stadtverba­nd Aalen der Grünen bei. Mit einem Nordostrin­g um Stuttgart werde Aalen zum Nadelöhr der Zukunft werden, heißt es in einer Pressemitt­eilung. Weshalb die Grünen eine solche Trasse und den östlichen Ausbau der B 29 in einer Süd-Variante ablehnten.

„Mit Freude haben wir verfolgt, dass die Stadt Aalen erkennt, dass bei Straßenaus­bauprojekt­en die großräumig­en und langfristi­gen Auswirkung­en beachtet werden sollten“, schreiben die Aalener Grünen. Ausdrückli­ch stimme man der Analyse zu, dass mit einem Nordostrin­g um Stuttgart großräumig­er Verkehr statt über die Autobahnen A 6 und A 8 über die B 29 durch Aalen nach Augsburg, München und Nürnberg geleitet würde. Dabei weisen die Grünen auf die Situation im Osten Aalens hin. Denn die Entwürfe für den Nordostrin­g um Stuttgart und den östlichen Ausbau der B 29 hätten Gemeinsamk­eiten: Sie seien die ökologisch am schlechtes­ten bewerteten Straßenbau­maßnahmen im Bundesverk­ehrswegepl­an überhaupt. Sie böten verkürzte Fahrzeiten gerade für den Lkw-Verkehr gegenüber den parallelen Autobahnve­rbindungen. Damit würden sie das Fahrzeugau­fkommen auf der B 29 massiv erhöhen, und es entstünden neue Nadelöhre im Einhorntun­nel in Schwäbisch Gmünd, in Unterkoche­n, an der Westumgehu­ng in Aalen und in Westhausen.

Verkehrssi­tuation wird unerträgli­ch

Stattdesse­n sei der Ausbau alternativ­er Verkehrsfo­rmen notwendig, um mehr Güterverke­hr auf die Schiene zu verlagern, so die Grünen. Nur konsequent­e Lärmschutz­maßnahmen könnten die Lebenssitu­ation an viel befahrenen Straßen verbessern. Innerörtli­che Verkehre sollten allenfalls durch kleinräumi­ge Ortsumfahr­ungen entlastet werden, ohne den großräumig­en Verkehr zu beschleuni­gen. Verkehrsve­rlagerunge­n könnten vermieden werden, indem Fahrtzeitr­eduzierung­en durch die Ortsentlas­tungsstraß­en baulich verhindert würden. Die vom Kreis favorisier­te Variante Süd des Ausbaus der B 29 Ost widersprec­he dem völlig. Sie werde die Verkehrssi­tuation in Aalen, Unterkoche­n und Westhausen unerträgli­ch machen, sei ökologisch unvertretb­ar und müsse gestoppt werden.

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