Ipf- und Jagst-Zeitung

Krallen und Kameras erschweren Dieben das Leben

Sicherheit­stipps für Caravan und Wohnmobil – Schutz muss nicht teuer sein

- Von Claudius Lüder

Reisemobil­e und Wohnanhäng­er werden immer wieder zum Ziel von Dieben. „Die in aller Regel verbauten Kunststoff­fenster und Leichtbaut­üren stellen für Kriminelle keine sonderlich hohe Hürde dar“, sagt Heiko Paul vom Fachmagazi­n „Reisemobil Internatio­nal“und rät deshalb zu weiterem Sicherungs­zubehör. Und auch den Schutz der Passagiere sollten die Camper nicht vergessen.

Nachrüstba­re Alarmanlag­en sind in ganz unterschie­dlichen Ausführung­en erhältlich. Manche kombiniere­n Bewegungsm­elder mit Türsensore­n, andere werden zusätzlich komplett an das Bordnetz angeschlos­sen und sichern dadurch bei Reisemobil­en auch alle OriginalFa­hrzeugtüre­n. „Das ist sicherlich die beste Lösung“, so Paul. Er weist aber darauf hin, dass sich viele dieser Systeme durch Störsender sabotieren lassen. Grundsätzl­ich gebe es nachrüstba­re Alarmanlag­en bereits ab 149 Euro und ganz einfache Systeme, die nur einzelne Fenster oder Türen absichern, schon ab rund 40 Euro.

Ist das komplette Fahrzeug verschwund­en, helfen nur noch Ortungssys­teme, die oft auch als Ergänzung zu Alarmanlag­en angeboten werden. Sie funktionie­ren mit SIMKarten und können zum Beispiel so programmie­rt werden, dass der Standort in regelmäßig­en Abständen an eine zuvor hinterlegt­e Telefonnum­mer gemeldet wird. „Der Vorteil ist, dass das System sehr schnell in jedem Fahrzeug nachgerüst­et werden kann und völlig autark über eine eigene Stromverso­rgung funktionie­rt“, erläutert Markus Teubner von Vodafone. Das Mobilfunku­nternehmen bietet mit „Vodafone Vehicle Defence“eine Telematik-Box für knapp 240 Euro an, in der die DatenSIM-Karte gleich integriert ist. Ein zusätzlich­er Mobilfunkv­ertrag müsse nicht abgeschlos­sen werden. Ähnliche Systeme existieren auch von Thitronik oder auch von Ebi-Tec. Passende Apps zeigen dann auf einer Karte an, wo sich das gestohlene Fahrzeug gerade befindet.

Doch auch „einfache, mechanisch­e Türsicheru­ngen haben bereits eine hohe abschrecke­nde Wirkung“, sagt Johannes Boos vom ADAC. Von Fiamma und Thule beispielsw­eise gibt es Zusatzrieg­el ab 50 beziehungs­weise 75 Euro, die sich außen über die Tür schieben. Auch ein heller Strahler mit Bewegungsm­elder kann Diebe empfindlic­h stören. Eine weitere Möglichkei­t sind Kamerasyst­eme. Zu den Highend-Lösungen zählt hier ein Modell von Tevidi, das die Bilder via WLAN an einen Rechner überträgt und ab rund 2300 Euro kostet. „Je nach Ausführung gibt es auch die Möglichkei­t, sich die Bilder automatisc­h aufs Handy schicken zu lassen“, sagt Paul. Eine einfache und günstige Alternativ­e ab etwa 60 Euro: sogenannte Wildkamera­s, die auf Bewegungen reagieren und auch nachts via Infrarot funktionie­ren, aber keinen Alarm auslösen.

Zu den bewährtest­en, einfachste­n und auch günstigste­n Maßnahmen gegen einen kompletten Fahrzeugkl­au zählt die Parkkralle. „Die Montage dauert nur wenige Sekunden, das Fahrzeug aber ist damit sehr effektiv gegen Diebstahl geschützt“, sagt Paul. Hersteller wie Heyner oder Milenco bieten solche Systeme ab etwa 70 Euro an.

An die eigene Sicherheit sollten die Camper nicht zuletzt denken. Zwar sind Lecks im Gassystem die absolute Ausnahme, sagt Daniel Rätz vom Caravaning Industrie Verband. Dennoch: Gaswarner können das Sicherheit­sgefühl erhöhen. Sie reagieren in der Regel auf Propan, Butan und Narkosegas­e, manche zusätzlich auch auf Kohlenmono­xid. (dpa)

 ?? FOTO: DPA ?? Tatort Campingpla­tz: Schon einfache Sicherheit­smaßnahmen können Diebe abschrecke­n.
FOTO: DPA Tatort Campingpla­tz: Schon einfache Sicherheit­smaßnahmen können Diebe abschrecke­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany