Krallen und Kameras erschweren Dieben das Leben
Sicherheitstipps für Caravan und Wohnmobil – Schutz muss nicht teuer sein
Reisemobile und Wohnanhänger werden immer wieder zum Ziel von Dieben. „Die in aller Regel verbauten Kunststofffenster und Leichtbautüren stellen für Kriminelle keine sonderlich hohe Hürde dar“, sagt Heiko Paul vom Fachmagazin „Reisemobil International“und rät deshalb zu weiterem Sicherungszubehör. Und auch den Schutz der Passagiere sollten die Camper nicht vergessen.
Nachrüstbare Alarmanlagen sind in ganz unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. Manche kombinieren Bewegungsmelder mit Türsensoren, andere werden zusätzlich komplett an das Bordnetz angeschlossen und sichern dadurch bei Reisemobilen auch alle OriginalFahrzeugtüren. „Das ist sicherlich die beste Lösung“, so Paul. Er weist aber darauf hin, dass sich viele dieser Systeme durch Störsender sabotieren lassen. Grundsätzlich gebe es nachrüstbare Alarmanlagen bereits ab 149 Euro und ganz einfache Systeme, die nur einzelne Fenster oder Türen absichern, schon ab rund 40 Euro.
Ist das komplette Fahrzeug verschwunden, helfen nur noch Ortungssysteme, die oft auch als Ergänzung zu Alarmanlagen angeboten werden. Sie funktionieren mit SIMKarten und können zum Beispiel so programmiert werden, dass der Standort in regelmäßigen Abständen an eine zuvor hinterlegte Telefonnummer gemeldet wird. „Der Vorteil ist, dass das System sehr schnell in jedem Fahrzeug nachgerüstet werden kann und völlig autark über eine eigene Stromversorgung funktioniert“, erläutert Markus Teubner von Vodafone. Das Mobilfunkunternehmen bietet mit „Vodafone Vehicle Defence“eine Telematik-Box für knapp 240 Euro an, in der die DatenSIM-Karte gleich integriert ist. Ein zusätzlicher Mobilfunkvertrag müsse nicht abgeschlossen werden. Ähnliche Systeme existieren auch von Thitronik oder auch von Ebi-Tec. Passende Apps zeigen dann auf einer Karte an, wo sich das gestohlene Fahrzeug gerade befindet.
Doch auch „einfache, mechanische Türsicherungen haben bereits eine hohe abschreckende Wirkung“, sagt Johannes Boos vom ADAC. Von Fiamma und Thule beispielsweise gibt es Zusatzriegel ab 50 beziehungsweise 75 Euro, die sich außen über die Tür schieben. Auch ein heller Strahler mit Bewegungsmelder kann Diebe empfindlich stören. Eine weitere Möglichkeit sind Kamerasysteme. Zu den Highend-Lösungen zählt hier ein Modell von Tevidi, das die Bilder via WLAN an einen Rechner überträgt und ab rund 2300 Euro kostet. „Je nach Ausführung gibt es auch die Möglichkeit, sich die Bilder automatisch aufs Handy schicken zu lassen“, sagt Paul. Eine einfache und günstige Alternative ab etwa 60 Euro: sogenannte Wildkameras, die auf Bewegungen reagieren und auch nachts via Infrarot funktionieren, aber keinen Alarm auslösen.
Zu den bewährtesten, einfachsten und auch günstigsten Maßnahmen gegen einen kompletten Fahrzeugklau zählt die Parkkralle. „Die Montage dauert nur wenige Sekunden, das Fahrzeug aber ist damit sehr effektiv gegen Diebstahl geschützt“, sagt Paul. Hersteller wie Heyner oder Milenco bieten solche Systeme ab etwa 70 Euro an.
An die eigene Sicherheit sollten die Camper nicht zuletzt denken. Zwar sind Lecks im Gassystem die absolute Ausnahme, sagt Daniel Rätz vom Caravaning Industrie Verband. Dennoch: Gaswarner können das Sicherheitsgefühl erhöhen. Sie reagieren in der Regel auf Propan, Butan und Narkosegase, manche zusätzlich auch auf Kohlenmonoxid. (dpa)