Jugendblasorchester spielt „superkalifragilistikexpialigetisch“
Großartiges Frühlingskonzert in der Stadthalle begeistert das Publikum
Mehr als 80 junge Musikerinnen und Musiker haben mit Können und Spielfreude die Zuhörer beim Frühjahrskonzert des Jugendblasorchesters in der voll besetzten Stadthalle begeistert. Um es mit Mary Poppins und Moritz von Woellwarth, neuer Leiter der Musikschule, zu sagen: Es war „superkalifragilistikexpialigetisch.“
Das Orchester dankte seinem langjährigen Leiter Wendelin Dauser, der es seinerseits auf den Punkt brachte: „Nicht jeder Dirigent ist mit solchen Musikern gesegnet.“
Dass sie gut sind, wusste man. Dass sie immer besser werden, auch. Dennoch hat sich das Orchester dieses Mal selbst übertroffen und Maßstäbe gesetzt. Der satte Sound hätte einer Bigband alle Ehre gemacht.
Kapitän Ahab ist vom weißen Wal besessen
Die Unterstufe eröffnete mit „Young Life“des Komponisten Manfred Schneider und setzte mit einem Medley der schönsten Melodien aus dem Musical „Mary Poppins“noch eins drauf. Mit Albert Hammonds Popsong „One Moment in Time“, den Whitney Houston zum Hit machte, und der Suite „Freudensprünge“von Markus Götz zeigte sie sich dynamisch und beschwingt. Für den langen Beifall gab’s mit dem Konzertmarsch „Arsenal“von Jan van der Roost eine Zugabe.
Die Oberstufe glänzte mit dem Marsch „Eisenhower Centennial“von James Barnes zum 100. Geburtstag des US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower. Im Mittelpunkt ihres Auftritts stand die konzertante Suite „Moby Dick“von William Francis McBeth nach Herman Melvilles gleichnamigem Roman. Fünf aufwühlende Sätze sinfonischer Programmmusik mit höchstem Anspruch, die die Oberstufe mit so viel Brillanz und Feuer interpretierte, dass den Zuhörern die Luft wegblieb. Man glaubte den besessenen Kapitän Ahab auf dem Walknochen, der sein von Moby Dick abgebissenes Bein ersetzt, auf dem Deck des Walfängers „Pequod“hin und her staksen zu hören, so schrill, so bedrohlich ist die Musik mitsamt Sterbeglocke. Großartig.
Entspannter, aber nicht minder anspruchsvoll ging’s weiter mit Emile Waldteufels Walzersuite „España“von 1886. Auch bei Jim Steinmans ekstatischem „Tanz der Vampire“und Patrick Williams‘ „Straßen von San Francisco“, dem im Funk-Stil für Blasmusik arrangierten Soundtrack der Erfolgsserie aus den 70-er Jahren, zeigte sich die Oberstufe in Höchstform. Den Uno-Marsch von Robert Stolz als Zugabe klatschten die Zuhörer begeistert mit.
Ein Konzert mit dem Jugendblasorchester ist immer etwas Besonderes, meinte nicht nur Bürgermeister Volker Grab, der der städtischen Musikschule für die ausgezeichnete Lehrtätigkeit dankte. Mit Hubert Rettenmaier, Vorsitzender des Blasmusikverbands Ostalbkreis, ehrte Grab Lorenz Heilmann und Raphael Kühner, Euphonium, sowie die Posaunisten Benedikt Meider und Alexander Fuchs für ihre zehnjährige JBO-Mitgliedschaft.
Am Sonntag, 9. Juli, von 11 bis 13 Uhr gibt das JBO auf dem Marktplatz wieder ein Konzert nur mit Märschen.