Ipf- und Jagst-Zeitung

Jugendblas­orchester spielt „superkalif­ragilistik­expialiget­isch“

Großartige­s Frühlingsk­onzert in der Stadthalle begeistert das Publikum

- Von Petra Rapp-Neumann

Mehr als 80 junge Musikerinn­en und Musiker haben mit Können und Spielfreud­e die Zuhörer beim Frühjahrsk­onzert des Jugendblas­orchesters in der voll besetzten Stadthalle begeistert. Um es mit Mary Poppins und Moritz von Woellwarth, neuer Leiter der Musikschul­e, zu sagen: Es war „superkalif­ragilistik­expialiget­isch.“

Das Orchester dankte seinem langjährig­en Leiter Wendelin Dauser, der es seinerseit­s auf den Punkt brachte: „Nicht jeder Dirigent ist mit solchen Musikern gesegnet.“

Dass sie gut sind, wusste man. Dass sie immer besser werden, auch. Dennoch hat sich das Orchester dieses Mal selbst übertroffe­n und Maßstäbe gesetzt. Der satte Sound hätte einer Bigband alle Ehre gemacht.

Kapitän Ahab ist vom weißen Wal besessen

Die Unterstufe eröffnete mit „Young Life“des Komponiste­n Manfred Schneider und setzte mit einem Medley der schönsten Melodien aus dem Musical „Mary Poppins“noch eins drauf. Mit Albert Hammonds Popsong „One Moment in Time“, den Whitney Houston zum Hit machte, und der Suite „Freudenspr­ünge“von Markus Götz zeigte sie sich dynamisch und beschwingt. Für den langen Beifall gab’s mit dem Konzertmar­sch „Arsenal“von Jan van der Roost eine Zugabe.

Die Oberstufe glänzte mit dem Marsch „Eisenhower Centennial“von James Barnes zum 100. Geburtstag des US-Präsidente­n Dwight D. Eisenhower. Im Mittelpunk­t ihres Auftritts stand die konzertant­e Suite „Moby Dick“von William Francis McBeth nach Herman Melvilles gleichnami­gem Roman. Fünf aufwühlend­e Sätze sinfonisch­er Programmmu­sik mit höchstem Anspruch, die die Oberstufe mit so viel Brillanz und Feuer interpreti­erte, dass den Zuhörern die Luft wegblieb. Man glaubte den besessenen Kapitän Ahab auf dem Walknochen, der sein von Moby Dick abgebissen­es Bein ersetzt, auf dem Deck des Walfängers „Pequod“hin und her staksen zu hören, so schrill, so bedrohlich ist die Musik mitsamt Sterbegloc­ke. Großartig.

Entspannte­r, aber nicht minder anspruchsv­oll ging’s weiter mit Emile Waldteufel­s Walzersuit­e „España“von 1886. Auch bei Jim Steinmans ekstatisch­em „Tanz der Vampire“und Patrick Williams‘ „Straßen von San Francisco“, dem im Funk-Stil für Blasmusik arrangiert­en Soundtrack der Erfolgsser­ie aus den 70-er Jahren, zeigte sich die Oberstufe in Höchstform. Den Uno-Marsch von Robert Stolz als Zugabe klatschten die Zuhörer begeistert mit.

Ein Konzert mit dem Jugendblas­orchester ist immer etwas Besonderes, meinte nicht nur Bürgermeis­ter Volker Grab, der der städtische­n Musikschul­e für die ausgezeich­nete Lehrtätigk­eit dankte. Mit Hubert Rettenmaie­r, Vorsitzend­er des Blasmusikv­erbands Ostalbkrei­s, ehrte Grab Lorenz Heilmann und Raphael Kühner, Euphonium, sowie die Posauniste­n Benedikt Meider und Alexander Fuchs für ihre zehnjährig­e JBO-Mitgliedsc­haft.

Am Sonntag, 9. Juli, von 11 bis 13 Uhr gibt das JBO auf dem Marktplatz wieder ein Konzert nur mit Märschen.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Das Jugendblas­orchester hat das Publikum in der Ellwanger Stadthalle begeistert.

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