Mittelalterliche Seifenkugeln aus Talg und Blüten
Das Alamannenmuseum feiert Internationalen Museumstag mit buntem Programm
(db) - Wie die Menschen im Mittelalter gelebt haben, das haben die Besucher des Internationalen Museumstags im Alamannenmuseum Ellwangen erlebt. Dazu hatte das Team um Museumsleiter Andreas Gut ein tolles Programm auf die Beine gestellt. Das Motto war „Spurensuche. Mut zur Verantwortung“.
Am meisten los war im Museumshof. Dort war ein Mittelalter-Lager aufgebaut. Marco und Barbara Gaggia aus Pfyn brauten Bier in einem Kessel, Dux Huntari hatte besonderen alamannischen Schmuck und pflanzengefärbte Wolle dabei. Antike Goldschmiedekunst zeigten Elke Sichert und Rolf Skrypzak. Skrypzak arbeitete am Museumstag an einem Teil eines Zaumzeugs, das besondere Beschläge bekam.
Die Gruppe Hedningar war das erste Mal in Ellwangen, sie kam bei den Gästen sehr gut an. Die inzwischen sehr bekannte Gruppe stellt das Leben in Europa zur Merowingerzeit vor. Sie gab einen Einblick in die Waffen dieser Zeit, die Frauen flochten Körbe, zeigten ihre Küche und informierten über die Medizin von 1500 Jahren. Besonderen Anklang, vor allem bei den Kindern, fand das Herstellen von Seife. Aus Talg, Blüten und Asche entstand eine dicke Masse, die zu einer Badekugel gerollt wurde. Auch alamannische Schilde oder Waffen durften ausprobiert werden. Das Kompetenzzentrum Hauswirtschaft und Ernährung informierte über gesunde Ernährung, stellte die Urkarotte vor, servierte Karottensalat und warb für die Museumskochkurse unter dem Motto „Kochen wie die Alamannen, modern interpretiert“.
Leckeres Brot aus dem Lehmkuppelofen
Daniel Müller aus Zürich verkaufte besondere Gläser und Schmuck. Seine mittelalterlichen Trinkgläser sind auch im Museumsladen erhältlich. Barbara Thumm aus Ellwangen zeigte, wie Glasperlen und Schmuck hergestellt werden. Jürgen Heinritz gab als alamannischer Gefolgschaftsmann einen Einblick in das Leben der Alamannen. Ester Schneller zeigte, wie man aus Bein und Knochen Schmuck, Nadeln und vieles mehr schnitzt.
Die Kleinsten konnten sich von der Marionettenbühne Kassandra aus Engstingen vom Stück „Ali und die Zaubervögel“verzaubern lassen.
Im museumseigenen Lehmkuppelofen wurde leckeres Brot gebacken und erstmals Wildschweinbratwürstle gebraten. Laut Gut waren diese der Renner und sehr schnell ausverkauft. Gut freute sich, dass dank des tollen Wetters mit 250 deutlich mehr Gäste im Museum waren als im Vorjahr. Den Tag hatte Sigrid Radler organisiert.