Väter, die wichtigsten Menschen der Welt
Bei bestem Wetter wurde am Donnerstag der wichtigste Feiertag des Jahres zelebriert: der Vatertag. Ausgestattet mit dem Extrakt männlichen Daseins, bestehend aus Hopfen, Malz und Wasser, lautete einmal mehr das Motto: Ein wenig Eigenlob darf auch mal sein. Richtig so. Allein der Klang des Titels zeugt von Größe: Vater. Was musste er nicht alles tun für diese Auszeichnung: Komplimente und Präsente im Überfluss verteilen, bis zur Selbstaufgabe zuhören, wieder Komplimente und Präsente verteilen, um schließlich casanovagleich seine Männlichkeit zu beweisen. Respekt an alle Väter, die wichtigsten Menschen der Welt. Und erst das Vaterdasein. Was kostet es an Überzeugungskraft, der Dame nach Geburt klarzumachen, dass Mann vor allem eines braucht: viel Schlaf. Respekt, liebe Väter. Nicht minder heldenhaft sind die Auftritte auf dem Schlachtfeld namens Spielplatz. Nur ein Vater schafft es, zwischen Ökomuttis, Sandburgen und vollgelaufenen Windeln der Außenwelt den Eindruck formvollendeter Coolness und Gelassenheit zu vermitteln, Respekt, ihr tollen Väter.
Und erst die Erziehung. Die Väter sind es, die den Kleinen, egal ob Mädchen oder Jungen, klarmachen, dass am Samstagnachmittag der schönste Ort der Sportplatz ist. Dass Currywurst und Hackfleisch zum Leben gehören wie Himmel und Erde. Und dass Papa am Abend nur eines braucht: Ruhe. Und, liebe Helden, lasst euch nach so viel Beziehungspflege nicht irritieren, wenn ihr in eurer Patchworkfamilie zu hören bekommt: „Du bist nicht mein Vater – du hast mir gar nichts zu sagen.“(dg) untermstrich@schwaebische.de