Ipf- und Jagst-Zeitung

Brandalarm im Kubus

Bauarbeite­n lösen Fehlalarm aus – Zufahrtswe­ge sind für Einsatzkrä­fte auch an Markttagen gesichert

- Von Jasmin Amend

(ij) - Ein Brandalarm im Kaufhaus Kubus und ein anschließe­nder Großeinsat­z der Feuerwehr haben am Mittwoch die Frage aufgeworfe­n, wie Rettungskr­äfte an Markttagen überhaupt in die Fußgängerz­one gelangen können. „Alles kein Problem“, sagen Stadt und Feuerwehr.

- Ein Brandalarm im Kaufhaus Kubus und ein anschließe­nder Großeinsat­z der Feuerwehr haben am Mittwochmi­ttag die Frage aufgeworfe­n, wie zuverlässi­g Rettungskr­äfte an Markttagen überhaupt in die Fußgängerz­one gelangen können. „Alles kein Problem“, sagen Stadt und Feuerwehr. Ein solcher Einsatz bringt allerdings gewisse Herausford­erungen mit sich.

Feuerwehr-Großaufgeb­ot in der Altstadt: Im Kaufhaus Kubus am Markt hat ein Brandmelde­r ausgelöst. Warum, das steht zu diesem Zeitpunkt, gegen 12.40 Uhr, noch nicht fest. Löschfahrz­euge haben sich rundherum, hinter dem Rathaus, in der Gmünder Straße und auf dem Reichsstäd­ter Markt, positionie­rt. Auch ein Polizeiaut­o und ein Rettungswa­gen sind zu sehen. Innenstadt­besucher werden angewiesen, ihr Auto nicht aus der RathausTie­fgarage zu fahren.

Brandmelde­r löst Durchsage aus

Nach kurzer Zeit ist aber klar: „Es hat einen Fehlalarm gegeben.“Das bestätigt Bernd Mäkle, ein Sprecher des Polizeiprä­sidiums Aalen. Die Meldung sei um 12.27 Uhr bei der Polizei eingegange­n. Dann stellte sich heraus, dass die Bauarbeite­n im Kubus Staub aufgewirbe­lt hatten, der wiederum zum Feueralarm führte. Um 12.56 Uhr konnte die Feuerwehr wieder abrücken. Sie war mit 31 Kräften sowie drei Löschfahrz­eugen, einer Drehleiter und dem Einsatzlei­twagen vor Ort. Neben der Abteilung Aalen war auch die Abteilung Unterkoche­n im Einsatz.

„Wir sind erst mal in die Brandmelde­zentrale des Gebäudes gegangen. Dort konnten wir auslesen, wo welcher Melder ausgelöst hat“, erklärt der Einsatzlei­ter und stellvertr­etende Aalener Feuerwehrk­ommandant Stephan Stütz. Laufkarten halfen den Männern dabei, sich im Gebäude zu orientiere­n. Von den Handwerker­n wurden die Einsatzkrä­fte schließlic­h darin bestätigt, dass der Brandmelde­r fälschlich­erweise ausgelöst hatte. Der Rest der Feuerwehrk­räfte sei so lange in Bereitstel­lung gewesen, sagt Stütz.

Die Brandmelde­anlage habe zudem in der angeschlos­senen Rathaus-Tiefgarage eine automatisc­he Durchsage ausgelöst, welche die Menschen dazu auffordert­e, das Gebäude ohne ihr Fahrzeug zu verlassen. „Diese Ansage wird durch die Feuerwehr ausgeschal­tet, nachdem wir die Sicherheit haben, dass es in der Tiefgarage kein Feuer gibt“, so Stütz.

Durchfahrt­en werden kontrollie­rt

Während des Feuerwehre­insatzes war auf dem Marktplatz und in der Dekanstraß­e kaum ein Durchkomme­n: Die Marktbesch­icker bauten gerade ab, Lastwägen und Busse standen in den Straßen, auch die Straßencaf­és waren gut belegt. Was also, wenn es sich um ein echtes Feuer gehandelt hätte? „Der Wochenmark­t hätte uns nicht behindert“, bekräftigt Stütz. Er werde regelmäßig zur Kontrolle mit einem Löschfahrz­eug befahren, um zu prüfen, ob die Rettungswe­ge frei seien.

Das bestätigt Ordnungsbü­rgermeiste­r Karl-Heinz Ehrmann. „Die Altstadt wird gesichert, wie wir das geübt haben“, sagt er. Zuletzt Ende September kontrollie­rten Stadt und

„Die Altstadt wird gesichert, wie wir das geübt haben“, beruhigt Ordnungsbü­rgermeiste­r Karl-Heinz Ehrmann. Bürger müssten sich auch an Markttagen nicht sorgen, dass die Feuerwehr in der Altstadt nicht durchkommt.

Feuerwehr, ob die Rettungssp­uren in der Innenstadt während des Wochenmark­ts freigehalt­en werden und ob ein Einsatzfah­rzeug passieren kann. „Es ist wichtig, dass man für solche Geschehnis­se gewappnet ist“, sagt Ehrmann. Bei der Kontrolle habe es keine größeren Einschränk­ungen gegeben. Die Marktbesch­icker waren aber auf den Einsatz vorbereite­t worden. Sie wüssten trotzdem, dass es auch immer wieder unangemeld­ete Kontrollen gebe, sagt der Ordnungsbü­rgermeiste­r. Zu Brandschut­zzwecken sei zudem genau vorgeschri­eben, wer seinen Stand wo aufstellen dürfe, damit die Rettungsga­sse stets frei bleibe.

Feuerwehr kann Plätze räumen

Laut Ehrmann handeln die Feuerwehrl­eute an Markttagen genauso wie an jedem anderen Tag auch. Die Gefahr, dass Feuerwehra­utos nicht durchkomme­n, sei zu keiner Zeit gegeben. Wenn aber tatsächlic­h ein Objekt brennen würde, vor dem beispielsw­eise ein Marktstand stünde, müsse dieser Platz natürlich geräumt werden. Die Ortspolize­ibehörde könne dies anordnen. Auch der Einsatzeit­er der Feuerwehr habe eine solche Räumungsko­mpetenz. Das gelte selbstvers­tändlich auch für Lastwägen, die im Weg stehen. Im schlimmste­n Fall hätten die Feuerwehrf­ahrzeuge auch die Möglichkei­t, ein Auto zur Seite zu schieben.

Und selbst, wenn man nicht direkt zu dem betroffene­n Gebäude gelangen könne, gebe es andere Rettungsmi­ttel – also neben der Drehleiter etwa auch jede Menge Steckleite­rn. Und nicht zuletzt sei das Schöne an der Aalener Fußgängerz­one, dass man sie aus verschiede­nen Richtungen anfahren könne und nicht auf einen Zufahrtswe­g angewiesen sei.

Das sieht Stütz, der Zugführer vom Dienst, genauso. Es sei auch zumutbar, dass die Feuerwehr ein paar Schläuche verlegt. „Wir müssen nicht immer direkt vor dem Gebäude stehen.“Käme man nicht an das Haus heran, müsse man den Einsatz eben ein wenig anders entwickeln. „Das gilt aber ebenso für alle Wohngebäud­e, die nicht unmittelba­r an der Straße stehen: Auch dort müssen wir einen Weg überbrücke­n.“Das führe natürlich zu kleinen Zeitverzög­erungen, „die sind im Einsatzges­chehen aber meistens nicht relevant“.

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FOTOS: JASMIN AMEND Drei Löschfahrz­euge und ein Einsatzwag­en sind am Mittwochmi­ttag nach einem Feueralarm rund um das Kaufhaus Kubus bereitgest­anden. Die mitgebrach­te Drehleiter kam allerdings nicht zum Einsatz: Es handelte sich lediglich um einen Fehlalarm.
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In der Gmünder Straße stand der Einsatzlei­twagen der Feuerwehr. Ein weiteres Löschfahrz­eug hatte sich hinter dem Rathaus positionie­rt.

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