Ipf- und Jagst-Zeitung

Ein kleines Stück Himmel

Bischof Fürst bezeichnet Kloster beim Gottesdien­st zum 750-Jährigen als Sehnsuchts­ort

- Von Jürgen Blankenhor­n

- Vor 750 Jahren löste Graf Ludwig III. von Oettingen sein Gelübde ein und legte am 25. Mai 1267 den Grundstein für das spätere Zisterzien­serinnenkl­oster Mariä Himmelfahr­t zu Kirchheim am Ries. Im Beisein zahlreiche­r Ehrengäste, darunter Bischof Gebhard Fürst, ist dieses besondere Ereignis mit einem Pontifikal­hochamt am Donnerstag gefeiert worden.

Hausherr Pfarrer Hubert Klimek begrüßte nach dem feierliche­n Einzug, den Fahnenabor­dnungen der Kirchheime­r Vereine begleitete­n, Bischof Gebhard Fürst mit der Frage, ob er sich denn nun am Anfang oder am Ende der Diözese befände. Auch Fürst hatte eine Frage dabei: „Weißt du wo, der Himmel ist?“, fragte er zu Beginn seiner Predigt, in der er das Kloster Kirchheim als einen Ort bezeichnet­e, an dem die Menschen ein Stück Himmel erführen. Dieser Ort sei durch das Wirken der Nonnen mit Leben erfüllt – so sei der Himmel ein Stück Gegenwart geworden. Er erinnerte daran, dass es der Mensch selbst in der Hand habe, jeden Ort in ein kleines Stück Himmel zu verwandeln. Man müsse nur den Glauben leben.

Gleichzeit­ig fand Fürst deutliche Worte hinsichtli­ch der vielen Attentate in jüngster Zeit. „Es sind Menschen unterwegs, gottlos, geistlos, im Irrsinn, um Böses zu tun.“Daher müsse die Menschheit im Sinne von Papst Franziskus aufeinande­r zugehen, um so ein Zeichen zu setzen. Musikalisc­h umrahmt wurde der Gottesdien­st vom Kirchencho­r, der mit seinen modernen Liedern frischen Schwung in die alten Mauern brachte.

Eine schlagfert­ige Äbtissin

Beim anschließe­nden Empfang im herrlich gelegenen Klostergar­ten begrüßte der Vorsitzend­e des Freundeskr­eises Kloster Kirchheim, Edwin Michler, die Besucher. In einem kurzen chronologi­schen Abriss informiert­e er eloquent und mit großem Fachwissen die Gäste über die Klosterges­chichte. Einen Höhepunkt der besonderen Art stellte der Eintrag der Ehrengäste ins Goldene Buch der Gemeinde dar, bei dem Äbtissin Gertrud Pesch vom Kloster Oberschöne­nfeld mit ihrer Schlagfert­igkeit für eine lockere und gelöste Stimmung sorgte und so die beiden Fürsten, Bischof Gebhard Fürst und seine Durchlauch­t Moritz Fürst zu Oettingen-Oettingen und Oettingen-Wallerstei­n, verblüffte.

Ein gemeinsame­s Mittagesse­n sowie eine gemeinsame Klosterfüh­rung mit Edwin Michler rundeten das Programm für die Ehrengäste ab. Der Empfang wurde vom Musikverei­n Kirchheim musikalisc­h begleitet.

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FOTO: BLANKENHOR­N Beim gemeinsam zelebriert­en, feierliche­n Festgottes­dienst zu 750 Jahre Kloster Kirchheim fand Bischof Gebhardt Fürst durchaus deutliche Wor te.

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