Ipf- und Jagst-Zeitung

Kanal in Benzenzimm­ern macht Ärger

Es kommt zu viel Schmutzwas­ser an – Gemeindera­t will Mängel beseitigen

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(jubl) - Seit ihrer Inbetriebn­ahme im September 2014 sorgt die Pumpstatio­n Benzenzimm­ern regelmäßig für Ärger in der Gemeinde Kirchheim. Zu klein dimensioni­ert sagen die einen, zu viel Fremdwasse­r durch Fehlanschl­üsse die anderen. Nun sollen die Mängel möglichst schnell beseitigt werden, beschloss der Gemeindera­t Kirchheim.

Ein exorbitant hoher Stromverbr­auch, eine nachträgli­ch eingebaute Leitungshe­izung sowie ein beim Starkregen im Mai 2016 irreparabe­l beschädigt­er Schalldämp­fer schlagen bei der Pumpstatio­n auch noch zu Buche. Dazu kommt ein Missverhäl­tnis beim Wassertran­sport. So wurden 2016 7500 Kubikmeter Wasser nach Benzenzimm­ern geliefert, dem stehen jedoch 41 000 Kubikmeter zurückgepu­mptes Schmutzwas­ser gegenüber.

Während sich jetzt einige Gemeinderä­te in ihren Forderunge­n nach einer Sanierung der ehemaligen Kläranlage bestätigt sehen oder dem Büro Grimm gar eine dilettanti­sche Planung vorwerfen, sehen andere die Ursache im allgemein schlechten Kanalzusta­nd. Deshalb dringe viel Fremdwasse­r ein. Dazu kommen Fehlanschl­üsse. Diese seien aufgrund bestehende­r Überläufe bei der alten Sumpfbeeta­nlage nicht aufgefalle­n, das Abwasser in den Brühlgrabe­n abgeflosse­n. Eben dort hatte das Büro Grimm bei der Kanalbefah­rungen die größten Schäden festgestel­lt.

Damit Luft nach oben ist

In einem sehr sachlichen Fachvortra­g informiert­e Claus-Peter Grimm die Gemeinderä­te nochmals ausführlic­h über die einzelnen Planungssc­hritte. Um Luft nach oben zu haben, wurde die Anlage statt der nötigen 35 Kubikmeter pro Tag auf 95 Kubikmeter pro Tag dimensioni­ert. Messungen hatten für 2015 sogar eine Pumpleistu­ng von durchschni­ttlich 84, für 2016 sogar 114 Kubikmeter pro Tag ergeben.

Das liege an eindringen­dem Fremdwasse­r und Fehlanschl­üssen. Durch die ständige Höchstleis­tung sei ein frühzeitig­er Verschleiß der Pumpen zu befürchten. Pragmatisc­h und zielorient­iert einigten sich die Räte einstimmig darauf, die Mängel möglichst schnell zu beseitigen. Dafür sagte Grimm ein Gentlemen’s Agreement zu.

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