Ipf- und Jagst-Zeitung

Auf den Spuren des Reformator­s

Ausstellun­g „Luther und das Härtsfeld“im Neresheime­r Härtsfeld-Museum eröffnet

- Von Gerhard Krehlik

- Die Ausstellun­g „Luther und das Härtsfeld“ist bis Ende Oktober in Neresheim zu sehen. Bürgermeis­ter Gerd Dannenmann hat zur Austellung­seröffnung rund 50 Besucher im Rathaus willkommen geheißen. Auch wenn Luther selbst nie auf dem Härtsfeld gewesen ist, so haben seine Thesen doch das Leben und die Geschichte auf dem-Härtsfeld beeinfluss­t. Pfarrerin Gesine Traversari freute sich über das Interesse an der evangelisc­hen Geschichte des Härtsfelds, dem Luther bei seinem Aufenthalt in Augsburg immerhin nahe gekommen sei.

In der Pfarrei Neresheim und Schweindor­f, so die Pfarrerin, lebten heute rund 1500 evangelisc­he Christen. Die Ausstellun­gseröffnun­g nutzte Gesine Traversari, um die Besucher gleich zum Festgottes­dienst nach Schweindor­f am 31. Oktober einzuladen. An diesem Tag werden die evangelisc­hen Härtsfelde­r 500 Jahre Reformatio­n feiern.

Museumslei­ter Holger Fedyna führte die Besucher in die Ausstellun­g „Luther und das Härtsfeld“ein. Der Impuls für die Ausstellun­g sei eigentlich von den Neresheime­r Briefmarke­nsammlern gekommen. Martin Luther sei im Jubiläumsj­ahr natürlich in aller Munde, konstatier­te Fedyna. Die Publikatio­nen seien zahlreich und man könne Luther sogar als Playmobil-Figur haben. Deutschlan­d Lutherland, könnte man sagen. Auch wenn Glaube heute eher uncool ist, so lohne sich ein Besuch des Härtsfeld-Museums und der hier gezeigten Lutherauss­tellung allemal. Denn die Suche nach den Spuren des Reformator­s auf dem Härtsfeld, so der Museumslei­ter, förderte doch so manche Überraschu­ng zutage.

So haben sich zum Beispiel die Benediktin­ermönche im Kloster auf dem Ullrichsbe­rg offensicht­lich sehr intensiv mit den Thesen Luthers auseinande­rgesetzt. Zumindest findet man in der Klosterbüc­herei noch heute eine ganze Reihe alter und wertvoller Schriften über den Reformator, die im Original allerdings das Kloster nicht verlassen durften. Die freie Reichsstad­t Nördlingen spielte eine zentrale Rolle in der Geschichte des Protestant­ismus auf dem Härtsfeld. Als Neresheim 1810 zu Württember­g kam, begann auch hier evangelisc­hes Leben. Allerdings nur zaghaft und mit großen Schwierigk­eiten. So mussten zum Beispiel die Pfarrer von der Kapfenburg zu Fuß nach Neresheim pilgern, um dort Gottesdien­st zu halten. Und es dauerte noch gute 140 Jahre, bis die evangelisc­he Kirche in Neresheim im Jahr 1952 geweiht werden konnte. Holger Fedyna und sein Team haben die Entwicklun­g des evangelisc­hen Lebens auf dem Härtsfeld chronologi­sch geordnet und mit Schriften und Dokumenten anschaulic­h dargestell­t.

 ?? FOTO: THOMAS SIEDLER ?? „Luther und das Härtsfeld“heißt die Ausstellun­g im Härtsfeld-Museum. Mit Museumslei­ter Holger Fedyna (Mitte) haben sich Pfarrerin Gesine Traversari (links) und Bürgermeis­ter Gerd Dannenmann (rechts) über die Ausstellun­g unterhalte­n.
FOTO: THOMAS SIEDLER „Luther und das Härtsfeld“heißt die Ausstellun­g im Härtsfeld-Museum. Mit Museumslei­ter Holger Fedyna (Mitte) haben sich Pfarrerin Gesine Traversari (links) und Bürgermeis­ter Gerd Dannenmann (rechts) über die Ausstellun­g unterhalte­n.

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