Abtsgmünd ist Vorzeigeobjekt für die Artenvielfalt
Viel Lob für den Wildblumensommer – Begleitprogramm mit 54 Veranstaltungen
(an) - Der Abtsgmünder Wildblumensommer ist landesweit einmalig. Dafür sorgen die rund 50 000 Quadratmeter Wildblumenwiesen sowie das umfangreiche Begleitprogramm, das darauf abzielt, die Bevölkerung unmittelbar in die nachhaltige Arbeit für eine Naturoase Abtsgmünd und mehr Artenvielfalt einzubeziehen. Darin waren sich die Experten von Landschaftserhaltungsverband, BUND, Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald sowie Vertreter des Bezirksbienenzüchtervereins Aalen einig, als der zweite Wildblumensommer bei „bestem Wachswetter“eröffnet wurde.
Bürgermeister Armin Kiemel stellte das Konzept des Wildblumensommers vor, der sich auf rund 70 Wiesen erstreckt. Bis Ende September bietet ein Begleitprogramm 54 Veranstaltungen zu den unterschiedlichsten Themen. Überall stoße das Abtsgmünder Projekt auf Begeisterung, so Kiemel. Auch bei Umweltminister Untersteller, der sich zwischenzeitlich zu einem Besuch in den wilden Wiesen angemeldet habe.
Heidi Hahn betonte, dass in Abtsgmünd hervorragende Grundlagen für eine funktionierende Natur gelegt worden seien. Wichtig sei es jedoch, dass man nicht nur darauf vertraue, dass die Tourismusgruppe oder die Gemeinde sich um Artenvielfalt bemühen, sondern dass jeder einzelne selbst aktiv mit dafür Sorge trage, dass die Vielfalt in der Natur nicht immer noch weiter zurückgehe. Um die Anwesenden zu sensibilisieren, wurde ein Film mit dem Titel „Schmetterlinge – wo sind sie geblieben“von Tierfilmer Otto Hahn gezeigt, der schon vor fast 40 Jahren die Vernichtung der Artenvielfalt prognostizierte.
Bienenführungen am Sonntag
Wie rasch und wie stark das Artensterben seitdem vorangeschritten ist, demonstrierte Ralf Worm vom Landschaftserhaltungsverband Ostalbkreis anhand „Vorher-NachherBildern“. Worm zeigte sich beeindruckt vom, wie er sagte, einzigartigen Engagement. Er wünschte sich, dass viele andere Kommunen nachziehen mögen. Am 23. Juni führt Ralf Worm Interessierte persönlich durch die Abtsgmünder Wildblumenwiesen.
Werner Gottstein vom BUND kritisierte die aufgeräumten, typisch deutschen Gärten und berichtete, wie still unsere Natur geworden sei: Es gebe in diesem Jahr so wenig Insekten und Singvögel wie noch nie. Er dankte der Gemeinde für ihre herausragende Arbeit in diesem Bereich. Ebenso begeistert zeigte sich Martin Barth vom Bezirksbienenzüchterverein Aalen. Die Imker haben wieder Bienenkästen sowie einen Schaubienenstand am Kreisel Osteren und werden am 3. Juni vor Ort sein, um das Leben der Bienen zu demonstrieren. Außerdem gibt es Bienenführungen von Hermann Hofer in Wilflingen am 28. Mai.
Ralf Drixler, Geschäftsführer des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald, zeigte sich hoch erfreut darüber, dass Abtsgmünd als „östliches Eingangstor“des Naturparks mit so gutem Beispiel vorangehe. Im Jahr 2019 werde der „Blühende Naturpark“ausgerufen. Hier werde, so Drixler, Abtsgmünd als Vorzeigeobjekt dessen, was in Sachen Artenvielfalt geboten sei, mit Sicherheit eine zentrale Rolle spielen.