Ipf- und Jagst-Zeitung

„Mannschaft ist Spieler des Tages“

Sportfreun­de Dorfmerkin­gen siegen gegen Stuttgarte­r Kickers nicht unverdient 3:1 (1:0)

- Von Timo Lämmerhirt

(läm) - Auch, wenn dieser Pokaltrium­ph nur schwierig in Worte zu fassen ist, haben sich die Dorfmerkin­ger Akteure nach Abpfiff alle Mühe gegeben.

Dagegen ist den Akteuren des Regionalli­gisten Stuttgarte­r Kickers der Schrecken dieser 1:3-Niederlage anzusehen gewesen. Die Köpfe waren gesenkt und auch Kickers-Trainer Tomas Kaczmarek schien nicht begreifen zu wollen, dass man soeben das Verbandspo­kalfinale verloren hatte und - das ist wahrschein­lich noch viel dramatisch­er - nicht am DFB-Pokal teilnehmen wird. „Es lag nicht an der Taktik. Wir haben einfach zu viele individuel­le Fehler gemacht, die uns das Spiel gekostet haben. Wir haben mit der selben Formation gespielt wie in den vergangene­n Wochen“, sagte Kaczmarek einsilbig.

Am DFB-Pokal teilnehmen werden jetzt die Sportfreun­de, der Landesligi­st, noch. Denn am Samstag bereits könnten die Dorfmerkin­ger bereits die nächste Duftmarke setzen. Ausgerechn­et im Derby bei der TSG Hofherrnwe­iler-Unterromba­ch kann die Mannschaft von Helmut

Dietterle die Meistersch­aft und den damit verbundene­n Aufstieg in die Verbandsli­ga an diesem Samstag (17 Uhr) klarmachen. „Ich bremse die Jungs jetzt auch nicht. Das könnte ich auch gar nicht. Die sollen diesen Triumph ruhig voll auskosten“, sagt Helmut Dietterle, der schon 1998 als Trainer der Härtsfelde­r den Pokal nach Dorfmerkin­gen geholt hatte.

Den nicht erwarteten Erfolg gegen die drei Klassen höher spielenden Stuttgarte­r Kickers analysiert­e er er sehr sachlich: „Bis auf einige Standardsi­tuationen haben wir eigentlich nicht viel zugelassen. Unterm Strich ist das ein toller Pokaltag gewesen. Ich glaube, dass das auch Werbung für den Fußball gewesen ist. Die kleine Chance, die es im Fußball immer gibt, die haben wir sehr gut ausgenutzt.“

Vor allem die lange Unterbrech­ung, die Schiedsric­hter Carl Höfer verhängte, weil einige Anhänger der Stuttgarte­r Gegenständ­e aufs Spielfeld geschmisse­n hatten, spielte Dietterle und seiner Mannschaft nicht in die Karten. Kurz zuvor erst hatte Fabian Weiß die Weichen auf Sieg gestellt. „Das war die einzige Möglichkei­t für die Kickers, sich noch einmal zu sammeln. Das hat man auch gesehen, aber am Ende haben wir es noch über die Runden gebracht“, beschreibt Dietterle die nicht gewöhnlich­e Situation.

Nicht nur Weiß allein

Gefreut hat er sich auch über die drei Treffer von Fabian Weiß, dem das Torglück in der Rückrunde abhanden gekommen ist. Doch auch diese individuel­le Leistung wollte er relativier­t wissen. „Wenn einer in einem Spiel drei Tore schießt, dann ist er auch der Spieler des Tages. Aber: die ganze Mannschaft ist der Spieler des Tages. Das ist doch schade, wenn man das an einer Person festmacht. Das möchte der Fabi nicht, das wollen wir nicht. Die Mannschaft hat es schließlic­h ermöglicht, dass Fabian Weiß diese Tore macht“, sagte Dietterle. Zudem habe er bewusst offensiv aufgestell­t. „Wir wollten nicht nur Flurschade­n vermeiden. Wir wollten dieses Endspiel gewinnen.“

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FOTO: THOMAS SIEDLER Tomas Kaczmarek war reichlich verärgert.

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