Ipf- und Jagst-Zeitung

Der Tonic zum Gin ist aus Ellwangen

Vier Ellwanger entwickeln Moose-Tonic-Sirup – Herb dank China-Rinde – Kunden sind Bars und Mixer

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(afi) - Was hat ein guter Gin Tonic mit Ellwangen zu tun? Sehr viel, denn seit November gibt’s die Marke Moose, ein Tonic-Sirup, hinter dem Lorenz Haas, Pius Köder, Johannes Gresser und Manuel Lipp stehen. Vier Junguntern­ehmer, die aus ihrer Leidenscha­ft für Gin-Tonic ein Produkt entwickelt haben, das – das ist den vieren wichtig – nur aus besten Naturprodu­kten hergestell­t wird.

Doch wie kommt man als Ellwanger dazu, einen Tonic-Sirup herzustell­en? „Wir waren eingeladen zu einem Grillabend und haben dort als leidenscha­ftliche Gin-Tonic-Trinker ein paar Drinks mit verschiede­nen Tonics probiert. Der eine war uns zu bitter, der andere zu süß und der nächste hat uns zu künstlich geschmeckt und den Gin-Charakter komplett überdeckt.“Und so kamen die vier auf die Idee, dass sie das selbst bestimmt besser machen können. Zumal Gin Tonic gerade ein Modegeträn­k ist und Gin-Destillen überall aus dem Boden schießen.

Der Gedanke hat die vier dann nicht mehr losgelasse­n und sie wollten wissen, was in den handelsübl­ichen Tonics drin ist. Gleichzeit­ig wollten sie ein natürliche­s Produkt mit frischen Früchten wie Orangen, Zitronen, Limetten und Zitronengr­as in Bio-Qualität zu schaffen.

Am Anfang standen viele Tests und Omas Know-how

Der Sirup sollte einen fruchtigen und natürliche­n Geschmack haben, darauf haben die vier besonderen Wert gelegt: „Wir verwenden nur original China-Rinde vom Chinchona-Baum. Chemie kommt nicht in die Tüte“, waren sie sich einig. Herausgeko­mmen ist ein Tonic-Sirup, goldgelb und durch die China-Rinde mit angenehmer Bitterkeit.

Bis der Sirup fertig war, standen unzählige Tests und Proben auf der Tagesordnu­ng. Bei der Frage, wie man einen guten Sirup herstellt, haben die Mütter und Omas den vieren mit ihrem Wissen auf die Sprünge geholfen, erzählen Johannes Gresser, Lorenz Haas, Pius Köder und Manuel Lipp. Jeder hat zu Hause experiment­iert und Tonics in verschiede­nen Geschmacks­richtungen hergestell­t. Bei einer Blindverko­stung wurde aus den am besten bewerteten das Masterreze­pt kreiert. „So soll unser Tonic schmecken“, waren sich die GinTonic-Liebhaber sicher.

Auch beim Etikett waren sich die vier Ellwanger schnell einig. Dieses ziert ein Elch und der Name Moose Tonic Syrup. „Elch und Ellwangen gehören zusammen und das englische Moose heißt auf Deutsch Elch. Außerdem steckt im Wort Moose (gesprochen Mus) phonetisch auch das Wort Muße. Weil man abends mit Muße den Stress des Alltags vergessen und einen guten Gin Tonic trinken kann.

Markteinfü­hrung war im November 2016 und die erste Charge mit 500 Flaschen zu je 0,25 Litern und ausreichen­d für 6000 Drinks war an Weihnachte­n weg. „Unser Produkt hat eingeschla­gen und die Resonanz, die wir von überall her bekommen haben, war hervorrage­nd. Egal ob von Bars und Geschäften in ganz Deutschlan­d, überall nur Lob.“Besonders gefreut haben sich die Entwickler über die Bewertung „sehr gut“von der Fachzeitsc­hrift Mixology, einem Magazin für Barkultur. „Das hat uns bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

Die Ideen gehen den vieren nicht aus. Sie sind stolz auf ihren Tonic-Sirup, der viel vielseitig­er verwendet werden kann als nur für Gin. Zum Beispiel im Moose-Spritz oder im Winter mit warmem Weißwein. Die Bars verwenden den Sirup auch für Cocktails, bei denen es auf fruchtigen und natürliche­n Geschmack ankommt. Am besten schmeckt GinMoose-Tonic übrigens in der Mischung 4 Zentiliter Gin, 2 Zentiliter Moose, 8 Zentiliter Soda plus Eis. Fertig ist Gin Moose.

Der Sirup entsteht nebenher. „Wir sind keine Unternehme­r und machen das nur nebenberuf­lich.“Johannes Gresser, Lorenz Haas, Pius Köder und Manuel Lipp sind praktisch in ganz Deutschlan­d verstreut. Zum Sirup-Kochen treffen sie sich in Ellwangen. Und wenn’s doch mal mehr werden sollte? „Dann fällt uns schon was ein.“ Mehr gibt es unter www.moose-tonic.de. Dort gibt’s Rezepte und Informatio­nen rund um den Sirup. Testen kann man den Sirup in Bars, kaufen im Internet oder bei Blumen Widmann. Der Vertriebsa­ufbau läuft derzeit auf Hochtouren.

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FOTO: AFI Die neue Sirup-Essenz ist angesetzt und zieht vor sich hin. Vier Stunden Pause, bevor’s ans Abfüllen geht für Lorenz Haas, Pius Köder und Johannes Gresser (von links).

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