Röhlinger reiten beim Blutritt mit
Auch andere Blutreiter aus dem Ostalbkreis sind am Freitag nach Weingarten gereist
(db) - Der Blutritt in Weingarten ist die größte Reiterprozession in Europa. Unter den 2700 Teilnehmern waren auch Blutreiter aus Röhlingen, Jagstzell, Neuler und Aalen-Waldhausen-Großkuchen.
Unzählige Zuschauer säumten die Wege, als die Prozession der Blutreiter bei strahlendem Sonnenschein durch die Straßen zog. Die einzelnen Blutreitergruppen sind teilweise mehr als 100 Reiter stark. Das Interesse am Blutritt in Weingarten ist ungebrochen. Die Blutreitergruppe des Reit- und Fahrvereins Röhlingen war mit einer Abordnung von acht Reitern vertreten. Sie wurden von vielen Familienmitgliedern als Pilger begleitet.
Die Festpredigt hielt Erzbischof Stephan Burger aus Freiburg, der auch das Pontifikalamt feierte. Heilig-Blut-Reiter war, wie in den Vorjahren auch, Dekan Ekkehard Schmid. Das Pilgeramt feierte Pfarrer Thomas Keller aus Schwäbisch Gmünd. Der Blutritt von Weingarten hat bei den Reitern einen besonders hohen Stellenwert. Wie stark sie damit verbunden sind, zeigen die vielen Jubliläen. Viele Gruppen sind 50, 75 oder sogar 100 Jahre alt, einzelne Reiter waren selbst schon fünfzig oder gar bis zu siebzig Mal dabei.
Der Blutritt von Weingarten unterscheidet sich von den anderen Blutritten, weil sich die Reitergruppen dafür bewerben müssen. Zur Ausstattung zahlreicher Pferde gehört auch eine Kandare, bei den Reitern sind seit 1905 Frack mit Zylinder erwünscht. Aus Tradition sind in Weingarten nur Männer vertreten, was den Blutritt ebenso von den anderen Blutritten abgrenzt. Frauen dürfen nur mitreiten, wenn sie Ministrantinnen sind. Viele Reiter sind über 70 Jahre alt und immer noch dabei. Es sind aber auch junge Reiter zu sehen, teilweise erst sechs bis sieben Jahre alt.