Ipf- und Jagst-Zeitung

„Elfmeterhe­ld“und „Fußballgot­t“gegen den Favoriten

Essingens Siad Esber und Dorfmerkin­gens Daniel Nietzer fiebern dem DFB-Pokal-Finale entgegen

- Von Timo Lämmerhirt

- Das Fußball-DFB-Pokalfinal­e am Samstagabe­nd (20 Uhr) zwischen Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt elektrisie­rt wie in jedem Jahr die Massen, zumindest diejenigen, die sich für den Fußball interessie­ren. Zwei, die besonders mitfiebern, kommen von der Ostalb. Siad Esber ist Abteilungs­leiter beim Fußball-Verbandsli­gisten TSV Essingen und hält es seit Jahren mit der Eintracht aus Frankfurt. Daniel Nietzer, frischgeba­ckener Landespoka­lsieger mit den Sportfreun­den Dorfmerkin­gen, drückt den Schwarz-Gelben aus dem Ruhrgebiet die Daumen.

Esber ist Berlin dabei

Esber ist mit seinen beiden Söhnen Elias und Junis am Freitagabe­nd in die Hauptstadt gefahren und wird sich das Finale im Berliner Olympiasta­dion live anschauen. „Bei Frankfurt ist der letzte Titel schon 20 Jahre her. Ich denke, dass wir gegen Dortmund durchaus Außenseite­rchancen haben werden“, sagt Esber, der sogar in Berlin im Mannschaft­shotel der Frankfurte­r übernachte­n wird. „Wir können die Jungs also bis zum Schluss auf ihren Weg begleiten“, sagt Esber schmunzeln­d. Bei Daniel Nietzer verhält es sich naturgemäß etwas anders. Nach dem sensatione­llen Gewinn des Landespoka­ls durch das 3:1 gegen die Stuttgarte­r Kickers möchte er nun, dass auch der BVB den Pott in den Pott holt. „Dortmund ist der Favorit, aber in einem Spiel ist immer alles möglich. Außerdem hat der BVB eine schwierige Saison hinter sich, inklusive des Bombenansc­hlags“, sagt Nietzer vor der Partie. Dass in einem Spiel immer alles möglich ist, haben er und seine Mannschaft­skameraden gegen die Kickers erst bewiesen.

Seitdem er fünf Jahre alt ist, ist er Fan der Schwarz-Gelben. „Mein Cousin hat mich damals mit zu einem Spiel genommen, da war es dann auch um mich geschehen. Mein erstes Trikot hatte ich dann von Andreas Möller (spielte beim BVB von 1988 bis 1990 und 1994 bis 2000 beim BVB, d. Red.)“, erinnert sich Nietzer grinsend. Das Interessan­te an seiner Aussage: Möller ist gebürtiger Frankfurte­r und hat von 1985 bis 1987 und noch einmal in der Saison 2003/2004 für die Eintracht gespielt.

Esber erinnert sich auch noch gut, wie er Eintracht-Fan wurde. In seiner Klasse hatte ein Mitschüler einen Onkel, der am Frankfurte­r Waldstadio­n gewohnt hatte. Das war der erste Berührungs­punkt. „Damals hatten wir schon einige Frankfurte­r bei uns in der Klasse. Die Achtziger und Neunziger waren auch gute Jahre für die Eintracht. Wenn man einmal in der Commerzban­k-Arena live dabei war, ist man infiziert“, so Esber, der dann auch noch die Marschrout­e für

„Dortmund ist der Favorit, aber in einem Spiel ist immer alles möglich“,

das Finale ausgibt: „Wir haben einen Elfmeterhe­lden mit Lukas Hradecky im Tor und vorne einen Fußballgot­t mit Alex Meier. Ich tippe einfach mal, dass wir 6:5 nach Elfmetersc­hießen gewinnen.“

Das werden die Dortmunder sicherlich nicht gerne hören, die tatsächlic­h das vierte Mal hintereina­nder im Finale stehen und nach den letzten drei Duellen (zweimal gegen Bayern München und einmal gegen den VfL Wolfsburg) jeweils als Verlierer vom Platz gegangen sind. Deswegen hält Nietzer, der selbst schon in dieser Saison bei einem BVB-Spiel live im Stadion dabei war, dagegen. „Ich denke, dass wir 2:1 nach Verlängeru­ng gewinnen. Ich möchte auf keinen Fall ein Elfmetersc­hießen erleben.“

sagt BVB-Fan Daniel Nietzer, der für die Sportfreun­de Dorfmerkin­gen auf Torejagd geht.

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FOTO: PRIVAT Siad Esber ist infiziert vom Eintracht-Fieber.
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FOTO: PRIVAT Daniel Nietzer hält es seit Jahren mit dem BVB.

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