Ipf- und Jagst-Zeitung

An Bedürfniss­en von Eltern und Kindern vorbei

-

Zum geplanten Neubau des AWOKinderh­auses in Aalen ging diese Zuschrift ein:

Mit gemischten Gefühlen habe ich den Artikel zum geplanten AWOKinderh­aus-Neubau gelesen. Zum einen ist es erfreulich, dass durch den geplanten Neubau der Fortbestan­d des Tagheims für weitere Jahrzehnte in Aalen gesichert ist.

Weniger verständli­ch ist für mich, dass im Zuge des Neubaus plötzlich die Schulkindb­etreuung im gleichen Gebäude in Frage gestellt wird. Das einzigarti­ge bisherige Konzept des AWO-Tagheims ist doch gerade die Tatsache, dass Kindergart­enkinder zusammen mit Schulkinde­rn über Jahre in familienäh­nlichen Strukturen betreut werden. Durch eine Auslagerun­g des Horts würde der Einrichtun­g diese Einzigarti­gkeit komplett genommen. Verloren gehen dabei die Chancen auf soziale Bindungen, die sich die Kinder über Jahre zu anderen Kindern und Erziehern aufbauen, die sie als Schulkinde­r weiterführ­en können und die die Kinder für die Zukunft stärken.

Die Überlegung­en der Stadt, die Schulkindb­etreuung neu zu verteilen, orientiert sich nicht an den Bedürfniss­en von Eltern und Kindern. Viele Eltern können das Konzept der Ganztagssc­hule für sich und ihr Kind nicht vertreten. Zum einen halten es viele Eltern für notwendig, dass Kinder ihre Freizeit außerhalb des Schulgelän­des verbringen, damit diese den Stress und Druck des Alltags besser abbauen können. Des Weiteren ist das Konzept der Ganztagssc­hule für viele berufstäti­ge Eltern schlichtwe­g einfach nicht ausreichen­d, da Ferienzeit­en nicht ausreichen­d abgedeckt werden. Deshalb ist auch nicht davon auszugehen, dass die Zahl der zu betreuende­n Schulkinde­r im Kinderhaus abnehmen wird. Denn gerade aus oben genannten Gründen haben sich die Eltern ja für die AWO entschiede­n und teilweise Jahre auf einen Platz für ihr/e Kind/er gewartet.

Die Stadt kann es sich nicht leisten, bestehende und über Jahrzehnte funktionie­rende Angebote in der Schulkindb­etreuung einfach abzuändern. Meiner Meinung nach wird der Neubau der AWO jetzt einfach genützt, um eigene Versäumnis­se in der sozialen Infrastruk­tur der letzten Jahre nachzuhole­n, nämlich die Schaffung von Kindergart­enplätzen. Die Ausglieder­ung von beinahe 60 Schulkinde­rn macht automatisc­h Platz für viele Kindergart­enkinder.

Die Stadt muss Lösungen finden, die nicht nur Kosten sparen, sondern den wahren Betreuungs­bedarf von Kindergart­en- und Schulkinde­rn decken und die sich an den Bedürfniss­en der Eltern und Kinder orientiere­n. Nur so kann sie weiterhin attraktiv für Familien, Kinder und Arbeitnehm­er sein.

Melanie Dambacher, Aalen

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständni­s dafür, dass sich die Redaktion bei langen Zuschrifte­n Kürzungen vorbehält. Aus presserech­tlichen Gründen veröffentl­ichen wir anonyme Zuschrifte­n grundsätzl­ich nicht.

Ihre Redaktion

(an) - Seit dem 1. Mai vertreiben die Präzisions­werkzeugde­r LMT Tools ihre Werkzeuge in Österreich direkt. Zu diesem Zweck sind Kundenbetr­euer vor Ort. Unter dem Dach der LMT Tools mit weltweit mehr als 1300 Mitarbeite­rn sind die Hersteller­marken LMT Belin, LMT Fette, LMT Kieninger und LMT Onsrud zusammenge­fasst. Dabei reicht das Produktpro­gramm von Gewinde- und Fräswerkze­ugen über komplexe Rollsystem­e und Verzahnung­swerkzeuge bis hin zu hochkomple­xen Sonderwerk­zeugen. Für Jochen Jäger, Vertriebsl­eiter Europa, ist das direkte Engagement in Österreich besonders wichtig, er bezeichnet das Land als „Schlüsselm­arkt“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany