Raum Ellwangen bleibt Spitzenreiter
Mit 1,7 Prozent niedrigste Arbeitslosenquote in Ostwürttemberg – Ein Wermutstropfen: 8718 Menschen sind noch arbeitslos
(an) - „Die niedrigste Arbeitslosenquote seit 1998, das ist eigentlich ein guter Grund, sich zu freuen“, erläutert Elmar Zillert, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Agentur für Arbeit Aalen, den aktuellen Arbeitsmarktbericht. „Doch die Freude daran ist etwas getrübt, denn nicht alle Personengruppen konnten von der guten Arbeitsmarktlage gleichermaßen profitieren.“
Die positive Entwicklung der Vormonate setzte sich im Mai fort. Der Bestand an Arbeitslosen ist in allen Regionen des Agenturbezirks weiter zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent. Oder anders ausgedrückt waren zum Ende des Berichtsmonats Mai 8718 Menschen in Ostwürttemberg arbeitslos gemeldet.
Spitzenreiter bleibt der Raum Ellwangen. Hier sank die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf bisher nie erreichte 1,7 Prozent. Aktuell sind in Ellwangen 415 Personen arbeitslos gemeldet. Einen besonderen Rekord hat der Ostalbkreis zu vermelden. Mit einer Arbeitslosenquote von 3,0 wurde die niedrigste Quote seit Bestehen des Ostalbkreises im Jahr 1973 erreicht.
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit ist weitgehend im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Arbeitslosendgeld I) erfolgt. Hier waren 3990 Menschen in den Arbeitsagenturen Ostwürttembergs arbeitslos gemeldet. Dies sind 256 Menschen weniger, als noch im Vorjahr. Im Bereich der Grundsicherung (Hartz IV) hingegen hat die Arbeitslosigkeit insgesamt leicht zugenommen. Mit 4728 waren diesen Monat in Ostwürttemberg 14 Menschen mehr in den Jobcentern arbeitslos gemeldet, als im Vormonat.
Im Ostalbkreis verringert sich die Arbeitslosenzahl
Im Ostalbkreis verringerte sich im Vormonatsvergleich der Bestand an arbeitslos Gemeldeten in beiden Rechtskreisen – in der Arbeitslosenversicherung um 167 und im Bereich der Grundsicherung um 27. Die Zahl der Arbeitslosen nahm im Ostalbkreis insgesamt um 194 Personen auf 5306 Menschen ab.
Die Dynamik des Arbeitsmarktes in Ostwürttemberg ist leicht rückläufig. So meldeten sich im Berichtsmonat 783 Menschen aus Erwerbstätigkeit arbeitslos. Demgegenüber konnten 839 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden. Am meisten profitierte von der aktuellen Arbeitsmarktlage die Gruppe der unter 25Jährigen. Ihre Zahl reduzierte sich um 78 auf aktuell 709 Menschen.
Besonders erfreulich ist der Rückgang bei der Gruppe der Langzeitarbeitslosen. Bereits im vierten Monat in Folge konnten sie von der aktuellen Marktentwicklung profitieren. Ihre Zahl reduzierte sich um 50 auf 2826 Menschen.
Zur Besetzung standen den Vermittlungsfachkräften im Berichtsmonat insgesamt 5625 Stellen zur Verfügung. Im Mai wurden der Arbeitsagentur und den Jobcentern 1284 offene Stellen gemeldet. Damit lag die Zahl der neu gemeldeten Stellen um 7,5 Prozent unter dem April-Wert und um 8,4 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Der Stellenzugang blieb im Mai damit leicht unter den saisonüblichen Erwartungen zurück.
„Der Arbeitsmarkt im Mai bietet uns viel Erfreuliches“, sagt Zillert. „Dies darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass nach wie vor 8718 Menschen in Ostwürttemberg arbeitslos gemeldet sind, für die es Lösungen zu finden gilt.“