Heilig’s Blechle
Als der Fußballer Jesús Navas mit einem neuen Auto zum Training bei Manchester City erschien, erntete er von den Kollegen Hohngelächter. Der Grund: Während die Stars mit Autos der Marken Porsche oder Ferrari protzen, fuhr Navas vor mit einem: Nissan Micra. Ein japanisches Miniaturauto, zudem ein hässliches. Dennoch war es wohl Navas, der am lautesten gelacht hat. Um seinen Nissan abzubezahlen, hat der Spanier nämlich nur ganze elf Minuten und 17 Sekunden auf dem Platz gestanden. Das hat das Gebrauchtwagenportal Carspring errechnet, das sich angesehen hat, welcher Kicker mit welchem Auto fährt und wie lange er dafür auf dem Platz stehen muss.
Insofern wird Navas wohl in die chinesische Liga wechseln, braucht der Argentinier Carlos Teves dort kaum länger (11:35 Minuten), um sich seinen Porsche Panamera Turbo S zu verdienen. Die Aufzählung räumt auch mit dem Vorurteil auf, Christiano Ronaldo würde für sein Geld nicht schuften, steht er für seine Kiste doch ganze fünf Stunden, 15 Minuten, 20 Sekunden auf dem Platz – für einen Bugatti Veyron Grand Sport Vitesse für 1,74 Millionen Euro. Sinn ergibt auch, warum Andre Schürrle in Dortmund meist auf der Bank sitzt, seinen Jeep Wrangler Sahara hatte er schon nach 18:37 Minuten abbezahlt. Chelseas John Terry ist übrigens der Einzige, dessen Marktwert unter dem seines Autos liegt. Er fährt einen Ferrari 275 GTB (2 310 800 Euro). Ein Oldtimer, zuletzt 1968 gebaut. Was uns sagt: Bevor Sie sich einen Fußballer in die Garage stellen, investierten Sie in ein Auto. Das Blechle ist werthaltiger. (dg) untermstrich@schwaebische.de