Archäologische Grabungen treiben Kosten für Marktplatz nach oben
Wegen der bedeutenden, stadthistorischen Funde wurde tiefer und länger gegraben – Bauablauf mehrfach geändert – Kritik im Gemeinderat
(R.) - Mehrkosten für die Sanierung des Marktplatzes haben im Gemeinderat für Unmut gesorgt. Am Ende stimmte das Gremium mehrheitlich zu und genehmigte auch eine Nachtragsvereinbarung mit der Firma Hans Fuchs für Landschaftsbauarbeiten über 292 000 Euro.
Die Mehrkosten belaufen sich auf insgesamt 705 000 Euro. Die Kostensteigerung von 13,14 Prozent geht vor allem auf archäologische Arbeiten zurück. Es wurde immer tiefer gegraben, die Lücken mussten wieder verfüllt werden. Die Abfolge der Bauabschnitte änderte sich. Dadurch erhöhte sich der Aufwand um ein Vielfaches. Die Grabungen führten zu einer erheblichen Bauzeitverlängerung, diese wiederum zu Mehrkosten bei der Firma Hans Fuchs. 545 000 Euro der nicht vorhersehbaren Mehrkosten sind bereits genehmigt.
Klaus Ehrmann, Leiter des Amts für Stadtentwicklung, ist zwar erst seit Ende 2016 in Amt und Würden, musste sich aber dennoch Kritik gefallen lassen. Armin Burger (CDU) hatte eine ganze Latte von Fragen, unter anderem wegen möglichen Regressansprüchen von Anwohnern oder Stadt und wegen der schadhaften Stellen im teuren Pflaster. Wenn man jetzt zahle, habe man später das Nachsehen, fürchtete er.
350 Pflastersteine werden ausgetauscht
350 Steine würden ohne Kosten für die Stadt ausgetauscht, so der Oberbürgermeister. Hilsenbek verwahrte sich gegen das Verhör. Man müsse sich nicht rechtfertigen: „Wir haben alles richtig gemacht. Die Mehrkosten sind schlüssig.“Einige Anlieger hätten Schäden geltend gemacht. Das werde überprüft.
Auch Landschaftsarchitekt Willi Hildebrandt verwahrte sich gegen die Kritik. Sorgsamer Umgang mit öffentlichen Geldern habe oberste Priorität. Die Forderungen der Firma Hans Fuchs seien nicht überzogen. Im Übrigen, so der OB, gehe es hier um Kosten und nicht um Gewährleistung und ließ abstimmen. Mit zwei Gegenstimmen und sechs Enthaltungen stimmten die Räte den Mehrkosten zu.