Königsmacherin
Der Nordirlandkonflikt sitzt
(Foto: AFP) tief in den Knochen. Als sie acht Jahre alt ist, schießen proirische IRAKämpfer ihrem Vater in den Kopf. Das kleine Mädchen sieht den Polizisten blutüberströmt nach Hause kriechen. Als Teenager erlebt sie bei einem Anschlag auf ihren Schulbus, wie Klassenkameraden schwer verletzt werden.
Mit diesen Traumata ist die heute 46 Jahre alte Politikerin, die Theresa May als Premierministerin im Amt halten kann, keine Ausnahme. Der Konflikt zwischen proirischen Republikanern und probritischen Unionisten prägt den Alltag in Nordirlands Politik und Gesellschaft.
Fosters Laufbahn beginnt während des Studiums in Belfast. Sie schließt sich der probritischen UUP an und wird Abgeordnete. 2003 verlässt sie die UUP und läuft zur Democratic Unionist Party (DUP) über, die nun eine konservative Minderheitsregierung für Großbritannien dulden soll. Die ehrgeizige Juristin und dreifache Mutter steigt schnell auf in der strikt konservativen Partei, die gegen Abtreibung und HomoEhe ist, am Klimawandel zweifelt und über die Todesstrafe diskutiert. 2015 übernimmt sie den Parteivorsitz, Anfang 2016 das Amt der regionalen Regierungschefin Nordirlands.
Im Januar 2017 zerbricht die Regierung nach einem Streit über ein Öko-Energieförderprogramm. In der folgenden Neuwahl holt die DUP nur einen Sitz mehr als Sinn Fein, bis heute laufen die Verhandlungen über eine neue Regierung. (dpa)