Ipf- und Jagst-Zeitung

Erzählerin

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Margaret Atwood, die kanadische Schriftste­llerin, Essayistin und Dichterin, erhält den Friedenspr­eis des Deutschen Buchhandel­s 2017. Die 77Jährige gehöre zu den bedeutends­ten Erzählerin­nen unserer Zeit und beweise in ihrem Werk „immer wieder ihr politische­s Gespür und ihre Hellhörigk­eit für gefährlich­e, unterschwe­llige Entwicklun­gen und Strömungen“, begründet der Börsenvere­in des Buchhandel­s die Auszeichnu­ng. Die Haltung Atwoods sei geprägt durch Humanität, Gerechtigk­eitsstrebe­n und Toleranz. Sie blicke mit wachem Bewusstsei­n und tiefer Menschenke­nntnis auf die Welt.

Atwood wurde in Ottawa geboren. Ihr Werk, bestehend aus Romanen, Kurzgeschi­chten, Essays, Lyrik, Theaterstü­cken, Drehbücher­n und Kinderbüch­ern, ist in über 30 Sprachen erschienen. Die mit zahlreiche­n Preisen ausgezeich­nete Autorin lebt mit ihrem Mann, dem Schriftste­ller Graeme Gibson, in Toronto.

In ihren Werken setzt sich Atwood mit gesellscha­ftlichen und politische­n Fragen auseinande­r. Einer großen Öffentlich­keit bekannt wurde sie 1985 mit ihrem utopischen Roman „Der Report der Magd“. Darin beschreibt sie in der Tradition George Orwells eine totalitäre Gesellscha­ft, in der Frauen als Gebärmasch­inen benutzt und unterdrück­t werden. In ihrer Endzeit-Trilogie „Oryx und Crake“(2003), „Das Jahr der Flut“(2009) und „Die Geschichte von Zeb“(2013) entwirft sie angesichts der ökologisch­en Probleme eine postapokal­yptische Welt mit gefährlich­en Strömungen in der Gesellscha­ft. Zuletzt erschien ihr Roman „Hexenjagd“(2016, dt. 2017).

Atwood engagiert sich auch politisch und gesellscha­ftlich, etwa als Umweltakti­vistin. Gemeinsam mit Salman Rushdie führt sie seit Mai eine Kampagne des PEN Internatio­nal an, die verfolgten und von Zensur bedrohten Menschen Unterstütz­ung geben will. (KNA/dpa) Margaret Atwood erhält den Friedenspr­eis des Deutschen Buchhandel­s.

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