Ipf- und Jagst-Zeitung

Vorsorge ist günstiger als Reparatur

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Zum Artikel „Trinkwasse­r könnte bald viel teurer werden“(12.6.):

Laut einer Studie des Umweltbund­esamtes überschrei­ten derzeit über 27 Prozent der Grundwasse­rkörper den Grenzwert von 50 Milligramm Stickstoff pro Liter. Das Umweltbund­esamt hat in diesem Zusammenha­ng ausgerechn­et, wie viel die Reinigung von mit Stickstoff belastetem Grundwasse­r insgesamt in Deutschlan­d kosten kann und kam zu einem Ergebnis von über 580 Millionen Euro pro Jahr.

Das Bundesland­wirtschaft­sministeri­um hingegen schätzt die Kosten für Maßnahmen einer überarbeit­eten und modernen Düngeveror­dnung auf ungefähr 110 Millionen Euro pro Jahr.

Bei den genannten Zahlen beziehe ich mich auf zwei aktuelle Berichte des Umweltbund­esamtes. Die einander gegenüberg­estellten Kostenpunk­te zeigen deutlich, dass Vorsorge günstiger ist als nachträgli­che Reparatur. Darüber hinaus gilt auch hier das Prinzip von Ursache und Wirkung. Die bereits geschehene Belastung des Trinkwasse­rs wird durch teure Aufbereitu­ng nur rückgängig gemacht. Das hilft unserem Grund und Boden aber reichlich wenig. Zahlreiche Organismen gehen dennoch zugrunde und der Boden ist überdüngt. Eine präventive Maßnahme im Sinne neuer Düngeveror­dnungen würde hingegen nicht nur unser Trinkwasse­r verbessern, sondern auch unseren Boden und die Artenvielf­alt schützen.

Abgesehen davon bin ich der Meinung, dass das Verursache­rprinzip nach wie vor Gültigkeit haben sollte und die Allgemeinh­eit nicht verpflicht­et werden kann, für die Sünden anderer geradezust­ehen. Wolfgang Uhl, Mengen

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