Ipf- und Jagst-Zeitung

Öffnung der Schätteret­rasse für Radfahrer?

- Zu unserer Berichters­tattung über die Schätteret­rasse hat uns folgender Leserbrief erreicht: Ihre Redaktion

Die Öffnung der Schätteret­rasse für Radfahrer wäre keine gute Lösung. Der Ausbau der Trasse hat nur Alibifunkt­ion, ist ein Muster ohne Wert. Das angedachte Vorrecht für Fußgänger (wie das auch immer aussähe) ist wenig realistisc­h. Und was die gegenseiti­ge Rücksichtn­ahme angeht: sie läge klar bei den Fußgängern, weniger bei den Radlern. Denn, die sind schnell, „raumgreife­nd“und können deshalb weniger gut ausweichen. Pedelecs und E-Bikes kommen als zusätzlich­es Gefahrenpo­tenzial noch dazu.

Woraus soll sich der Anspruch des ADFC, die Trasse für die Radfahrer zu öffnen, überhaupt ergeben? Dass man auf der sich anbietende­n Alternativ­e „Steinernes Tor“im Zweifel das Rad ein kurzes Stück mal schieben muss, kann es wohl kaum sein. Andere Möglichkei­ten generell als „nicht ernsthaft“abzutun, überzeugt ebenfalls nicht. Oder nur, weil es der ADFC halt will. Im übrigen: Der „Maschinenw­eg“an der Trasse würde sicher auch so manchen „aus dem Sattel heben“.

Oberbürger­meister Rentschler räumte Defizite bei der Beratung dieses Themas ein, vertagte, bot einen „Runden Tisch“an, den das Bündnis „Pro Wandertras­se“zu Recht ablehnte. Hier ist kein „billiger“Kompromiss mit dem „kleinsten gemeinsame­n Nenner“gefragt, sondern der Bürgerwill­e. Und die breite hiesige Bevölkerun­g will ihre Wandertras­se behalten, wie sie ist.

Alternativ­en gäbe es ja, wenn man sie ernsthaft anginge. Und wenn diese „Erschließu­ng“erst mal in den Radwegnetz­karten stünde, würde auf der Trasse „die Post abgehen“. Das Wandern würde zur „Sprungproz­ession“und für Geh-, Seh- und Hörbehinde­rte, Rollstuhlf­ahrer und Kinder wäre es ziemlich gefährlich. Und genau für diese Personen gäbe es keine Alternativ­en, für Radler schon. Und just das, was die Trasse ausmacht, würde ihr genommen. Zudem würde die Natur infolge der baulichen Maßnahmen leiden. Nein, der Preis wäre in der Summe zu hoch.

Man darf gespannt sein, inwieweit Herr Rentschler und seine Räte bei ihrer Entscheidu­ng Bürgerinte­ressen wahrnehmen. Der Unterkoche­ner Ortschafts­rat hat sie jedenfalls gewürdigt. Dafür meinen Respekt. Wie wäre es mit einem Unterkoche­ner „Volksentsc­heid“?

Günter Kallis, Aalen-Unterkoche­n

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