Gegen den Studienabbruch
Forschungsministerin Theresia Bauer besucht Hochschule Aalen
(lem) - Was ist ein gutes Studium, was macht eine Hochschule, eine Stadt attraktiv für Studenten? Und warum brechen viele ihr Studium ab? Nicht nur, aber auch um diese Fragen ging es im Podium der Hochschule, zu dem viel Prominenz aus Aalen, Schwäbisch Gmünd und aus Stuttgart Forschungsministerin Theresia Bauer gekommen war.
Nicht hemdsärmelig, aber in eher lockerem Rahmen war diese Standortbestimmung angesiedelt. Die Ministerin „tourt“gerade durch das Land und besucht die Hochschulen unter dem Arbeitstitel „Yes, it’s #Humboldt“.
Auf den großen Naturforscher Alexander von Humboldt war dann auch Hochschulrektor Professor Gerhard Schneider eingegangen: Humboldt hatte einst verlangt, dass Lehrende zu Weltbürgern herangebildet werden und hatte radikal gefordert, Bildungseinrichtungen wie Universitäten müssten sich von aller Abhängigkeit, auch politischer, losmachen. An der Hochschule sei in den vergangenen Jahren viel investiert und gemacht worden, Stichworte Innovationszentrum und Studium Generale. Man müsse aber noch mehr in die „essenzielle Infrastruktur“investieren, davon würde die ganze Region profitieren. Und damit dieser Bedarf besser wahrgenommen wird, müsse man dafür werben. Erfreulich ist für Schneider die Kooperation mit der Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd. Allgemein sei aber die Finanzierung pro Studierendem in den vergangenen Jahren „signifikant“zurückgegangen.
Jeder Dritte bricht ab
Angestiegen ist dagegen die Zahl der Studienabbrecher, auch darum ging es auf der Veranstaltung. Jeder Dritte bundesweit, so Bauer, breche sein Studium ab. In Baden-Württemberg seien es weniger, exakte Zahle fehlten aber. Bauer veranschlagte sie laut einer Studie auf um die 18 Prozent. Wichtig sei die Prävention von Studienabbrüchen durch intensive Berufsorientierung in der Schule. „Es kann auch ein Wechsel sein in ein anderes Studienfach, in eine Berufsausbildung oder direkt in eine Erwerbstätigkeit“, so Bauer. Eine Studie bestätige, dass im Hochschulbereich viele richtige Maßnahmen eingeleitet wurden. „Mit unseren Programmen legen wir einen besonderen Fokus auf die Einstiegsphase des Studiums und fördern an den Hochschulen Formate, mit denen die Studierenden in den ersten zwei Semestern mit ihren unterschiedlichen Vorkenntnissen abgeholt werden.“