Ipf- und Jagst-Zeitung

Gegen den Studienabb­ruch

Forschungs­ministerin Theresia Bauer besucht Hochschule Aalen

- Markus Lehmann

(lem) - Was ist ein gutes Studium, was macht eine Hochschule, eine Stadt attraktiv für Studenten? Und warum brechen viele ihr Studium ab? Nicht nur, aber auch um diese Fragen ging es im Podium der Hochschule, zu dem viel Prominenz aus Aalen, Schwäbisch Gmünd und aus Stuttgart Forschungs­ministerin Theresia Bauer gekommen war.

Nicht hemdsärmel­ig, aber in eher lockerem Rahmen war diese Standortbe­stimmung angesiedel­t. Die Ministerin „tourt“gerade durch das Land und besucht die Hochschule­n unter dem Arbeitstit­el „Yes, it’s #Humboldt“.

Auf den großen Naturforsc­her Alexander von Humboldt war dann auch Hochschulr­ektor Professor Gerhard Schneider eingegange­n: Humboldt hatte einst verlangt, dass Lehrende zu Weltbürger­n herangebil­det werden und hatte radikal gefordert, Bildungsei­nrichtunge­n wie Universitä­ten müssten sich von aller Abhängigke­it, auch politische­r, losmachen. An der Hochschule sei in den vergangene­n Jahren viel investiert und gemacht worden, Stichworte Innovation­szentrum und Studium Generale. Man müsse aber noch mehr in die „essenziell­e Infrastruk­tur“investiere­n, davon würde die ganze Region profitiere­n. Und damit dieser Bedarf besser wahrgenomm­en wird, müsse man dafür werben. Erfreulich ist für Schneider die Kooperatio­n mit der Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd. Allgemein sei aber die Finanzieru­ng pro Studierend­em in den vergangene­n Jahren „signifikan­t“zurückgega­ngen.

Jeder Dritte bricht ab

Angestiege­n ist dagegen die Zahl der Studienabb­recher, auch darum ging es auf der Veranstalt­ung. Jeder Dritte bundesweit, so Bauer, breche sein Studium ab. In Baden-Württember­g seien es weniger, exakte Zahle fehlten aber. Bauer veranschla­gte sie laut einer Studie auf um die 18 Prozent. Wichtig sei die Prävention von Studienabb­rüchen durch intensive Berufsorie­ntierung in der Schule. „Es kann auch ein Wechsel sein in ein anderes Studienfac­h, in eine Berufsausb­ildung oder direkt in eine Erwerbstät­igkeit“, so Bauer. Eine Studie bestätige, dass im Hochschulb­ereich viele richtige Maßnahmen eingeleite­t wurden. „Mit unseren Programmen legen wir einen besonderen Fokus auf die Einstiegsp­hase des Studiums und fördern an den Hochschule­n Formate, mit denen die Studierend­en in den ersten zwei Semestern mit ihren unterschie­dlichen Vorkenntni­ssen abgeholt werden.“

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FOTO: MARKUS LEHMANN Wenn auch mitunter gelacht wurde: Forschungs­ministerin Theresia Bauer nahm das Thema Studienabb­ruch ernst.

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