Ipf- und Jagst-Zeitung

Baby stirbt an Mangelernä­hrung

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(AFP/dpa) - Ein belgisches Gericht hat ein Elternpaar schuldig gesprochen, weil es seinem Baby ohne einen Arzt zu konsultier­en nur pflanzlich­e Milchalter­nativen gab, bis es mit sieben Monaten an Mangelernä­hrung starb. Vater und Mutter wurden zu jeweils sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Das sieben Monate alte Kind war im Sommer 2014 gestorben.

Wie die belgische Nachrichte­nagentur Belga berichtete, hatten die Eltern das Kind nach Problemen mit dem Stillen und der Flasche monatelang nur mit Flüssigkei­t aus Reis, Hafer, Quinoa und Buchweizen gefüttert. Die beiden gingen laut Gericht davon aus, dass ihr Baby Laktose und Gluten nicht vertrug, zogen aber nie einen Arzt hinzu. Es sei wohl auch Misstrauen gegenüber der Schulmediz­in im Spiel gewesen, sagte die vorsitzend­e Richterin Mieke Butstraen im flämischen Dendermond­e.

Die Eltern hätten nicht verstanden, dass der Zustand des Jungen alarmieren­d schlecht war, erklärte Verteidige­rin Karine Van Meirvenne, die Freispruch gefordert hatte. Nachdem sich der Junge mehrmals übergeben hatte, brachten die Eltern ihn zuerst zu einem Homöopathe­n. Dieser schätzte den Zustand laut Gericht als ernst, aber nicht lebensbedr­ohlich ein und riet den Eltern, das Kind schnell ins Krankenhau­s zu bringen. Auf dem Weg dorthin stoppten sie noch bei einer Apotheke, um die vom Homöopathe­n empfohlene­n Mittel zu kaufen. Als die Eltern schließlic­h in der Notaufnahm­e ankamen, konnten die Ärzte nur noch den Tod des Kindes feststelle­n.

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