Zellmann profitiert und darf zur WM
(dpa) - Ein WM-Ticket, zwei deutsche Rekorde – und ein rätselnder Marco Koch. Zum Auftakt der deutschen Meisterschaften in Berlin hat der Weltmeister auf seiner Nebenstrecke 100 Meter Brust die WMNorm verpasst. Dagegen trumpfte Poul Zellmann auf der langjährigen Distanz des zurückgetretenen Weltrekordlers Paul Biedermann groß auf. Brustschwimmerin Jessica Steiger verbesserte zudem einen zehn Jahre alten deutschen Rekord. Sie gewann über 200 Meter Brust in 2:25,00 Minuten und blieb 33 Hundertstel unter der Marke von Birte Steven von 2007. „Ich habe gehofft, dass ich den Rekord knacken kann. Dass es jetzt hier geklappt hat, ist super“, sagte Steiger. Über 50 Meter Delfin schwamm Aliena Schmidtke (26,00) nationale Bestzeit. Koch hatte schon geahnt, bezüglich seiner Form „im Dunkeln“zu tappen. Sein dritter Platz (1:00,56) änderte daran nichts. Schneller als er waren der neue deutsche Meister Christian vom Lehn (59,47) und Fabian Schwingenschlögel (1:00,47). „Das war ein geiles Rennen“, sagte vom Lehn.
Und die Normen sind dieses Jahr besonders hart. In der offenen Klasse müssen die Sportler eine Zeit schwimmen, die bei Olympia 2016 für das Finale gereicht hätte. „Die etablierten Athleten sollen bei einer WM den Anspruch haben, dass sie das Finale sehen können“, so Chefbundestrainer Henning Lambertz.
Leichter haben es die jüngeren Schwimmer, die durch vereinfachte Kriterien in den WM-Kader aufrücken können. Diese Chance nutzte Zellmann. „Er ist ganz fest in diesem Team drin“, sagte Lambertz zu den WM-Aussichten des 21-Jährigen, der in 3:47,49 Minuten vor Clemens Rapp aus Bad Saulgau (3:48,31) siegte. Bei den Frauen verteidigte Sarah Köhler ihren Vorjahrestitel über 400 Meter Freistil.