Ipf- und Jagst-Zeitung

Robert Harting schlägt den Bruder

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(SID) - Robert Harting schüttelte den Kopf und stapfte aus dem Ring: Der Routinier hat zwar das erste Bruderduel­l der beiden Diskus-Olympiasie­ger seit den Spielen von Rio de Janeiro gegen Christoph Harting gewonnen, anderthalb Monate vor der WM in London suchen aber beide weiter ihre Form. Beim Diamond-League-Meeting in Oslo wurde Robert Harting am Donnerstag mit 65,11 Meter Fünfter, sein jüngerer Bruder belegte mit 64,13 Rang sechs.

Beide Hartings steigerten immerhin ihre Saisonbest­marken, Robert Harting übertraf erstmals die Norm für die WM in London im August, die bei 65,00 Meter liegt – das war zuvor aus deutscher Sicht bislang nur Martin Wierig (65,56) gelungen.

Den Sieg im Bislett-Stadion sicherte sich der Schwede Daniel Stahl mit 68,06 m vor dem Jamaikaner Fedrick Dacres (67,10). Wie die Hartings zeigte auch Polens Weltmeiste­r Piotr Malachowsk­i eine durchwachs­ene Vorstellun­g und wurde Siebter (63,70).

Das bislang letzte sportliche Kräftemess­en der Harting-Brüder hatte für beide äußerst unterschie­dlich geendet. Während Ex-Weltmeiste­r Robert Harting bei den Sommerspie­len in Rio wegen eines Hexenschus­ses bereits in der Qualifikat­ion scheiterte, holte sein jüngerer Bruder Christoph im Finale sensatione­ll Gold.

Auch die deutschen Diskus-Frauen blieben hinter den Erwartunge­n. Beim Erfolg der kroatische­n Olympiasie­gerin Sandra Perkovic (66,79) wurde die frühere Vizeweltme­isterin Nadine Müller aus Halle mit 62,90 Vierte, Robert Hartings Ehefrau Julia mit 59,02 Sechste und Letzte.

Für einen deutschen Sieg sorgte bei ihrer Diamond-League-Premiere die Wattensche­ider Hürdenspri­nterin Pamela Dutkiewicz. Die Hallen-WMDritte setzte sich über 100 m Hürden nach schwachem Start noch in 12,73 Sekunden vor der Olympiadri­tten Kristi Castlin und der Norwegerin Isabelle Pedersen (beide 12,75) durch. „Das war überhaupt kein gutes Rennen von mir, sondern ziemlich chaotisch. Ich habe mir aber gesagt, dass ich Druck machen und aufholen muss“, sagte die 25-Jährige: „Da ist noch viel Luft für Verbesseru­ng.“

Bei den Weitspring­erinnen überzeugte Siebenkämp­ferin Claudia Salman-Rath aus Frankfurt als Dritte mit 6,63 Meter, vorne lag Olympiasie­gerin Tianna Bartoletta (USA/6,79).

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FOTO: DPA Robert Harting

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