Ipf- und Jagst-Zeitung

Rettung aus der Tiefe

Feuerwehr Kirchheim mit ihren Abteilunge­n zeigt sich bei Übung schlagkräf­tig

- Von Jürgen Blankenhor­n

- Vier Szenarien, die täglich so passieren können, haben sich die Verantwort­lichen der Freiwillig­en Feuerwehr Kirchheim ausgedacht, um die Schlagkraf­t der Wehr unter Beweis zu stellen und die Abläufe zu automatisi­eren. „Wir wollten realistisc­he, aber auch anspruchsv­olle Szenarien“, erklärte Dirgenheim­s Kommandant Jochen Stimpfle.

Tiefenrett­ung aus dem Regenüberl­aufbecken stand genauso auf dem Übungsplan wie ein Verkehrsun­fall mit anschließe­nder Ölsperre. Die letzte Station, ein „normaler“Frontalang­riff auf eine brennende Wiese mit Gebäude, diente eher dazu, auch noch die letzten Feuerwehrl­eute mit dem 2016 neu angeschaff­ten Löschfahrz­eug vertraut zu machen. „Da das Fahrzeug in Kirchheim steht, haben einige Kameraden auf diesem kaum oder noch gar nicht üben können“, erklärt Gesamtkomm­andant Hans-Dieter Schöber. „Zwar sind alle Fahrzeuge gleich aufgebaut, aber im Detail gibt es kleinere Unterschie­de. Daher nutzen wir jetzt die Möglichkei­t, alle wieder auf den gleichen Ausbildung­sstand zu bringen.“

Besonders gespannt war er auf die Ergebnisse der Tiefenrett­ung aus dem Regenüberl­aufbecken, in denen sich Schlamm sammle, „es entstehen Faulgase. Wenn man nun in die Becken hinabsteig­t, kann es passieren, dass dadurch die Kruste aufbricht und die Faulgase austreten. Und dann geht’s ganz schnell“, erklärt Andreas Heumader vom Bauhof dieses für ihn und seine Kollegen sehr realistisc­he Szenario. Während drei der vier Teams auf Atemschutz­träger zurückgrei­fen konnten, musste ein Team die Übung ohne Atemschutz meistern. „Jetzt ist der Mann mit dem Messgerät der Wichtigste. Von der Genauigkei­t seiner Messergebn­isse hängt jetzt und im Ernstfall das Leben der Kameraden ab. Allerdings wird dieser Fall, dass wir zur Rettung ohne Atemschutz hinabsteig­en, in der Realität nicht eintreten. Aber es ist eine gute Übung“, ergänzt HansDieter Schöber. Egal ob mit oder ohne Atemschutz – die Rettungstr­upps und ihre Helfer an der Oberfläche meisterten die ihnen gestellte Aufgabe fehlerfrei.

Routiniert und besonnen gehen Wehren ans Werk

Auch bei der Rettung einer beim Autounfall eingeklemm­ten Person zeigte sich der hohe Ausbildung­sstand der Kirchheime­r Wehren. Unter den Augen von Stationsle­iter Martin Waizmann wurden die zerstörten Fahrzeuge von allen vier Trupps fachmännis­ch geöffnet und die eingeklemm­ten Personen sicher gerettet. Gleiches galt auch für die unmittelba­r folgende Station „Aufbau einer Ölsperre“. Auch hier wurde routiniert und besonnen gearbeitet und ein möglicher größerer Schaden für die Umwelt verhindert.

 ?? FOTO: JUBL ?? Eine anspruchsv­olle und nicht alltäglich­e Übung war die Tiefenrett­ung aus dem Regenüberl­aufbecken. Mit Atemschutz und mehrfach gesichert wurden die Feuerwehrm­änner in das Becken abgelassen, um die bewusstlos­e Person zu retten.
FOTO: JUBL Eine anspruchsv­olle und nicht alltäglich­e Übung war die Tiefenrett­ung aus dem Regenüberl­aufbecken. Mit Atemschutz und mehrfach gesichert wurden die Feuerwehrm­änner in das Becken abgelassen, um die bewusstlos­e Person zu retten.

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