Leinenfirst soll verkehrsberuhigt werden
Am Nordende der Ortschaft sollen die Autos zukünftig langsamer fahren
- Mit der Überweisung von knapp 800 000 Euro aus dem Verwaltungsin den Vermögenshaushalt hat die Gemeinde Neuler im vergangenen Jahr einen ordentlichen Gewinn erwirtschaften können. Das berichteten Bürgermeister Manfred Fischer und der Kämmerer Johannes Gutknecht dem Gemeinderat. Der Gewinn ist auch nötig, denn neben anderen „Baustellen“soll demnächst eine schon lang gewünschte Sache angegangen werden: Die Verkehrsberuhigung am nördlichen Ende der Ortsdurchfahrt Leinenfirst, auf dem der auswärts fahrende Verkehr im Durchschnitt knapp zehn Kilometer schneller fährt als erlaubt.
Eine Reihe von interessierten Leinenfirstern verfolgte die Ausführungen von Diplomingenieur Ulrich Noßwitz vom Aalener Ingenieurbüro Bernhard Brenner. Dieses hatte im vergangenen Jahr eine Verkehrszählung und eine Auswertung der Geschwindigkeiten vorgenommen und danach mögliche Ansätze zur Geschwindigkeitsverringerung erarbeitet. „Das kann“, so der Verkehrsplaner, „durch eine Entfernung der jetzigen Mittellinie in der Ortschaft, durch die Anbringung von Schutzstreifen für Fahrradfahrer, durch eine mit Bäumen erreichte Torwirkung und schlussendlich durch eine schräg verschwenkte Verkehrsinsel erreicht werden.“
Nord-Südachse des Kreises
Durch Leinenfirst verläuft die mittlere der drei Nord-Südachsen des Ostalbkreises; die beiden anderen sind die B 290 zwischen der B 29 und Ellwangen und die B 298 zwischen Schwäbisch Gmünd und Gschwend. Insbesondere der morgendliche und abendliche Berufsverkehr nach und von Aalen sorgt für eine erhebliche Lärm- und Abgasbelastung. Der Gemeinderat beschloss einstimmig die Beantragung dieser Maßnahme beim Landratsamt Ostalbkreis. Gefragt nach dem Zeithorizont antwortete Bürgermeister Fischer, dass er sich – wenn die Finanzierung seitens des Kreises steht – in drei bis fünf Jahren den Umbau des nördlichen Ortsendes vorstellen könne.
Der Feststellung der Jahresrechnung 2016 ging ein ausführlicher Bericht des Fachbeamten für das Finanzwesen, Johannes Gutknecht, voraus. Höhere Umlagen und geringere Zuweisungen, Mehrausgaben bei verschiedenen Maßnahmen und die Tatsache, dass im Gewerbegebiet keine Baugrundstücke verkauft werden konnten, ließen die Zuführungsrate vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt, quasi den erwirtschafteten Gewinn der Gemeinde, niedriger ausfallen als 2015. Damals waren es noch 1,26 Millionen Euro; in 2016 betrug die Zuführungsrate knapp 800 000 Euro. „Baustellen und Reparaturen, vor allem im Wasserund Abwasserbereich, sind extrem teuer geworden“, meinte Bürgermeister Fischer und ergänzte: „Vermutlich wird der Gemeinderat für 2018 über eine Anhebung der Wassergebühren zur Kostendeckung entscheiden müssen“. Die Pro-KopfVerschuldung aller Neulermer im Jahr 2016 betrug 466,02 Euro; im Vorjahr waren es 422,29 Euro. Gemeinderat Bernhard Winter dankte Bürgermeister Fischer und der Verwaltung für die ausführliche, knapp 90seitige Jahresrechnung, die der Gemeinderat einstimmig feststellte.
Drei Bauvorhaben, die eine Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplanes benötigten, stimmte der Rat genauso zu wie auch mehreren Flächennutzungsplänen der VVG Ellwangen.
Im September ist Einweihung
Des Weiteren wird die Gemeinde für 2018 wieder einen Ausbildungsplatz für eine Verwaltungsfachkraft anbieten. Der neue Bruder-Klaus-Weg im Schlierbachtal zwischen Neuler und Ramsenstrut soll am 17. September mit einem „Tag der Jagstregion“eingeweiht werden. Die Solardächer der Gemeinde Neuler auf dem Bauhof, der Brühlschule, der Narrenhalle, dem Rathaus und auf dem Feuerwehrgebäude haben im vergangenen Jahr 70 000 kWh Strom erzeugt, der über den Speicher selbst verbraucht wird. „Geht es so weiter, dann kann man in ein paar Jahren sogar an eine Amortisation der Investitionskosten denken“, meinte abschließend Bürgermeister Manfred Fischer.