Fair geht vor
Fußballer Leon Hofmann aus Adelmannsfelden sorgt für Furore.
- Ein vermeintliches Foul im Sechzehnmeterraum, ein Pfiff und es gibt Elfmeter - so geschehen beim Kreisligaspiel des TSV Adelmannsfelden gegen Eigenzell. Doch es kam anders, denn der vermeintlich gefoulte Leon Hofmann hatte etwas dagegen.
„Es war kein Foul“, gibt Adelmannsfeldens Spieler Leon Hofmann unumwunden zu. Doch der Reihe nach: Es lief die Kreisligapartie zwischen Adelmannsfelden und Eigenzell. Mit einem Sieg hätte der TSV die Meisterschaft in der Kreisliga B perfekt machen und den Aufstieg in die A-Liga auf heimischem Platz feiern können. Dann passierte es: Leon Hofmann drang in den Strafraum ein und kam zu Fall. „Am Tag zuvor hatte es geregnet und der Platz war rutschig. Ich hatte einen kurzen Zweikampf mit meinem Gegenspieler und bin dann weggerutscht. Der Schiedsrichter hatte das aber wohl nicht gesehen und entschied auf Elfmeter“, schildert Hofmann die Situation. Hofmanns Gegenspieler verstand die Welt nicht mehr und beschwerte sich. Ohne Hofmanns Einsatz wäre diese Beschwerde aber wohl wertlos gewesen.
Vorbildliches Verhalten
Doch der Spieler des TSV hauchte dem Fair-Play-Gedanken neues Leben ein und schilderte dem Schiedsrichter seine Sicht der Dinge.
Dieser korrigierte daraufhin seine Entscheidung und das Spiel wurde mit einem Schiedsrichterball fortgesetzt. Am Ende blieb es beim 0:0 zwischen beiden Mannschaften und der TSV musste seine Meisterschaftsfeier vertagen. „Ich würde diese Entscheidung immer wieder so fällen. Wir gewinnen unsere Spiele fair“, sagt Hofmann. Eine außergewöhnliche Aktion, die man so im Fußball auch nicht alle Tage sieht. Das sieht Hofmann ähnlich und hat auch eine einfache Erklärung dafür: „Wir spielen alle Fußball um Spiele zu gewinnen und ein Elfmeter ist eine große Chance, einem solchen Erfolg nahe zu kommen. Da ist manchen Spielern dann leider jedes Mittel recht.“In seiner Mannschaft bekam Hofmann aber breite Unterstützung für seine Aktion. „Meine Mitspieler und auch mein Trainer Bernd Landwehr haben da die gleiche Sichtweise. Wir wollen unsere Ziele fair erreichen“, so Hofmann weiter.
Den ersten Preis hat sich der Spieler des TSV nun bereits gesichert. Der württembergische Fußballverband kürte Hofmann nämlich bereits zum Fair-Play-Sieger des Monats Mai. Der Preis dafür unter anderem zwei Eintrittskarten für das erste Heimspiel des VfB Stuttgart. Im Übrigen sicherte sich der TSV Adelmannsfelden eine Woche nach dem besagten Spiel gegen Eigenzell die Meisterschaft und den Aufstieg in die A-Liga. Mit einem 4:0-Sieg in Aalen machte der TSV alles klar und holte sich zudem als fairste Mannschaft im Bezirk Kocher/Rems einen weiteren beeindruckenden Titel. Der TSV bekam in der abgelaufenen Kreisliga B-Saison gerade einmal 27 gelbe Karten und keinen einzigen Platzverweis.