„Das Stimmenverhältnis passt nicht“
Wegen Bengelmann-Erweiterung: Im Gemeinderat Stödtlen wird Kritik am Gemeindeverwaltungsverband laut
(rim) - Die geplante Erweiterung des Bengelmann-Marktes in Unterschneidheim hat am Donnerstag den Gemeinderat Stödtlen beschäftigt. Wobei es weniger um den Ausbau des Supermarktes ging, als vielmehr um die Abstimmung zu diesem Vorhaben im Gemeindeverwaltungsverband Tannhausen (GVV). Hier hatten die Vertreter aus Unterschneidheim, die im GVV über die Stimmenmehrheit verfügen, das Vorhaben durchgedrückt – gegen die Stimmen aus Tannhausen. Die Stödtlener hatten sich enthalten (wir berichteten).
Der Stödtlener Gemeinderat Alois Erhardt brachte das Thema am Donnerstag aufs Tapet. Ihm gehe es weniger um die Supermarkt-Erweiterung als vielmehr um das Stimmverhältnis im Gemeindeverwaltungsverband Tannhausen, in dem die drei Gemeinden Tannhausen, Unterschneidheim und Stödtlen zusammengeschlossen sind. Aufgrund der Einwohnerzahlen entsendet Unterschneidheim sieben Vertreter in das Gremium – Stödtlen und Tannhausen stellen jeweils drei Mitglieder.
Ein klarer Nachteil für Tannhausen und für Stödtlen, findet der Stödtlener Ratsherr Erhardt, der vor fünf Jahren persönliche Erfahrungen mit dem GVV gemacht hatte. Damals wollte Erhardt in Birkenzell ein Windrad errichten. Das Vorhaben wurde vom GVV für ein gutes Jahr auf Eis gelegt – die Vertreter aus Unterschneidheim hatten gegen das Windrad votiert. Schon damals hatte Erhardt auf den GVV geschimpft und von „Verhinderungsplanung“gesprochen. Jetzt die kontroverse Diskussion um die Erweiterung des Bengelmann-Marktes, die von Unterschneidheim ausdrücklich gewünscht, von Tannhausen – aus Sorge um den eigenen Lebensmittelmarkt – abgelehnt wird.
Zu zweit zu klein
„Das Stimmenverhältnis passt nicht. Im Endeffekt ist es doch so, dass Unterschneidheim vorgibt, was gemacht wird und was nicht. Tannhausen und Stödtlen müssen immer mitziehen. Da geben wir doch ein Stück weit unsere Eigenständigkeit auf“, monierte Erhardt. Michael Benniger hakte sich ein und wollte wissen, ob der Stödtlener Gemeinderat eventuell etwas stärkeren Einfluss auch die Entscheidungen im Verband nehmen könne. Bürgermeister Ralf Leinberger, aktuell der Vorsitzende im GVV, erwiderte, dass ein gut aufgestellter, großer Einkaufsmarkt im Verbandsgebiet zunächst einmal nichts „Negatives“sei. Es sei nun mal ein Trend, dass Einkaufsmärkte im Land immer größer werden. Auf andere, deutlich größer dimensionierte Vorhaben, etwa in Dinkelsbühl, könne man überhaupt keinen Einfluss nehmen, so Leinberger. Abschließend stellte der Bürgermeister klar, dass Tannhausen und Stödtlen zu zweit ohnehin keinen eigenen Gemeindeverwaltungsverband gründen können. „Dafür sind wir beide einfach zu klein.“ Der Ausbau des BengelmannMarktes war am Donnerstag auch ein heißes Thema im Gemeinderat Bopfingen.