Das große Rad, das Aalen dreht, auf einem Bierdeckel

Oder wie bei der Stadtentwicklung alles mit allem zusammenhängt

(ard) - Was haben manche nicht schon alles mit Bierdeckeln anstellen wollen. Unter anderem Steuererklärungen so vereinfachen, dass sie dort draufpassen. Die Stadt Aalen geht da andere Wege: Sie hat die wichtigsten Themen, Projekte und Aspekte der Stadtentwicklung auf Bierdeckel drucken lassen. Das große Rad, das Aalen derzeit dreht, sozusagen im Kleinformat. In vorerst 1000 Exemplaren sollen sie unters Volk gebracht werden, bei Mehrbedarf ist Nachschub versprochen.

Ob der Gedanke an den Bierdeckel oder doch die „Verzahnung im Ring“, wie es Oberbürgermeister Thilo Rentschler nennt, als Darstellung einer integrierten Stadtentwicklung zuerst da war, sei dahingestellt. Jedenfalls beinhaltet der Kreis mit vielen Feldern und Beschriftungen, der Insider irgendwie an den Ittschen Kreis in der Farbenlehre erinnert, all das, was jetzt und in naher Zukunft beim „Stadtumbau“, so der OB, interdisziplinär und dezernatsübergreifend in Angriff genommen und bearbeitet wird und noch werden soll. Weshalb das Gesamtkunstwerk, also der Kreis auf dem Bierdeckel, auch von den drei Dezernenten sprich Bürgermeistern und allen Amtsleitern gemeinsam erarbeitet worden ist.

Für OB Rentschler zeigt die Grafik nicht nur, wie etliche Themen ineinander verzahnt sind, sie sei schlichtweg auch das „Leistungsprogramm, das sich die Verwaltung auf die Fahnen geschrieben hat“. Alle in der Stadtverwaltung seien damit gut ausgelastet, „wir ziehen alle in eine Richtung an einem Strang“. Notwendig ist dieses Leistungsprogramm – und damit natürlich auch der Bierdeckel –, um Aalen fit für die Zukunft zu machen. So ist Rentschler unter anderem davon überzeugt, dass der Trend eines verstärkten Zuzugs in vielen Hochschulstädten auch auf Aalen zukommen wird. Und auch insgesamt müsse Aalen seiner Funktion als Große Kreisstadt und als größte Stadt im Kreis gut aufgestellt und für die Zukunft gewappnet nachkommen. Wer also in Zukunft in einem der zahlreichen gastronomischen Betriebe in Aalen sein Bier auf dem großen Rad, das Aalen dreht, serviert bekommt, kann sich sicher sein, dass ihm mit jedem Schluck, ja mit jedem Glas mehr die immense Bedeutung einer integrierten Stadtentwicklung immer klarer werden wird. Was selbst im kampferprobten Normalfall allerdings höchstens bis zur vierten Halbe oder zum vierten Weizen funktionieren dürfte. Danach wird sogar der bestgemeinte Stadtumbau irgendwie schemenhaft.