73 Hektar für Gewerbeflächen
Ortschaftsrat Ebnat befasst sich mit dem Entwurf des künftigen Flächennutzungsplans
- Nicht kleckern, sondern klotzen heißt für den Ebnater Ortschaftsrat die Devise beim Flächennutzungsplan bis 2030: 34 Hektar Wohnbaufläche und 73 Hektar Gewerbefläche sollen nach dem Willen des Gremiums in diesen Plan aufgenommen werden.
Das Thema sei „positiv besetzt“, meinte Erster Bürgermeister Wolfgang Steidle zur Fortschreibung des Flächennutzungsplans. Man müsse langfristig in einem Zeitraum von 15 Jahren denken. Es sei von einer wachsenden Stadt Aalen auszugehen, und auch der Teilort Ebnat werde sich positiv weiterentwickeln. Steidle hob hervor, dass man erst am Anfang des Verfahrens stehe. Er hoffe, bis 2019 den neuen Flächennutzungsplan verabschieden zu können.
Andreas Steidel vom Stadtplanungsamt erläuterte die einzelnen Flächen der Gemarkung Ebnat, die als Untersuchungsflächen im derzeitigen Planentwurf enthalten sind. In Bezug auf den Wohnungsbau sind dies als größte Einheiten im Süden der Gemeinde das Bühlfeld und die Gemarkung südlich der Auchtwiesen. Ein weiteres größeres Planungsgebiet sind die Hölläcker im Nordwesten von Ebnat. Zu den kleineren möglichen Baugebieten zählen die Beckenwiesäcker, die Neuwiesen, ein Gebiet am Herbstgartenweg, eine Fläche nordwestlich des Friedhofes sowie die beiden Sportplätze. Die einzelnen Flächen wurden von der Stadt je nach Eignung und nach landschaftsplanerischer Vorprüfung bewertet.
Im Bereich Gewerbeflächen enthält der vorliegende Plan 73 Hektar in Autobahnnähe. Dies sind nach Auskunft von Wolfgang Steidle zwei Drittel der insgesamt für die Stadt Aalen geplanten Fläche. Beim Wohnungsbau betrage der Ebnater Anteil immerhin 25 Prozent. „Die Gemeinde hat Nachholbedarf“, meinte Steidle. Seinen Ausführungen zufolge gibt es im gewerblichen Bereich bereits einige Ebnater Betriebe, die ihr Interesse an einer baulichen Ausweitung bekundet hätten. Robert Jennewein von der Stadt bemerkte, dass im gewerblichen Bereich die auf dem Härtsfeld geltende Wasserschutzzone III eine gewisse Restriktion darstelle.
„Stadt hat in Ebnat viel verpasst“
„Wir brauchen Gewerbebetriebe, die auch Arbeitsplätze schaffen“, betonte Uwe Grieser (CDU) in der Diskussion. Die Stadt Aalen habe in der Vergangenheit in Ebnat viel verpasst. Seiner Ansicht nach müsse die Autobahnnähe genutzt werden. Im Hinblick auf den Wohnungsbau plädierte er dafür, die Wohngebiete im Süden der Gemeinde voranzutreiben. Bernhard Mysliwitz (SPD) bezeichnete das Baugebiet Neuwiesen als eine riesige Chance. Hier könne man Baulücken an der Ringstraße schließen. Eugen Gentner (Freie Wähler) wollte wissen, unter welchen Bedingungen die Hölläcker bebaut werden können. Hier muss nach Auskunft von Alexander Krämer vom Stadtplanungsamt wegen der Nähe zur Nordumgehung auf jeden Fall ein Lärmschutz angebracht werden. Viktor Schill (CDU) liegt vor allem die Größe des geplanten Gewerbegebietes „im Magen“. 73 Hektar müssen seiner Ansicht nach nicht sein. Es gelte auch, die Belange der Landwirtschaft zu berücksichtigen.
Steidle verwies im Hinblick auf den Wohnungsbau auch auf die Möglichkeit der Innenerschließung. „Wir müssen parallel fahren und die Außenund Innenentwicklung forcieren“, meinte Ortsvorsteher Manfred Traub (CDU) hierzu. Der vorgelegte Entwurf des Flächennutzungsplans wurde vom Ebnater Ortschafsrat mit einer Gegenstimme (Viktor Schill) bewilligt.