Ipf- und Jagst-Zeitung

Zetsche: Fahrverbot­e kaum praktikabe­l

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(dpa) - Mögliche Fahrverbot­e für Dieselfahr­zeuge wegen der Überschrei­tung des Mittelwert­s für Stickstoff­dioxide in Stuttgart oder München hält Daimler-Chef Dieter Zetsche für kaum praktikabe­l. „Es kann ja niemand im Berufsverk­ehr morgens in jeden Motorraum reinschaue­n und das saubere von einem schmutzige­n Fahrzeug unterschei­den“, sagte Zetsche im Interview mit dem Deutschlan­dfunk. Daimler arbeite an Vorschläge­n, wie eine effektive Reduzierun­g der Stickstoff­oxid-Belastung realisiert werden könne.

Die für Stuttgart ab 2018 vorgesehen­en Fahrverbot­e könnten womöglich deutlich ausgeweite­t werden, schreiben „Stuttgarte­r Zeitung“und „Stuttgarte­r Nachrichte­n“. Der Wetterdien­st testet im Auftrag des Landes ein Prognosemo­dell für zu hohe Stickoxidw­erte. Ob man die Schadstoff­warnung erweitern werde, könne man aber erst nach Vorlage der Ergebnisse beurteilen, erklärte das Landes-Verkehrsmi­nisterium. Die zeitweisen Verbote für Dieselfahr­zeuge unter der Euronorm 6 sind bisher im Entwurf des Luftreinha­lteplans an den Feinstauba­larm gebunden. Sie können laut dem Plan nur verfügt werden, wenn Überschrei­tungen der Feinstaub-Grenzwerte drohen. Das ist ganz überwiegen­d im Winterhalb­jahr der Fall, weshalb der Alarm auf die Zeit vom 15. Oktober bis zum 15. April begrenzt ist. Fahrverbot­e im Sommer wären so kaum möglich, denn Überschrei­tungen gibt es dann nur an einzelnen Tagen. Seit dem 15. April gab es nach der vorläufige­n Messmethod­e fünf.

Das Stuttgarte­r Neckartor gilt als schmutzigs­te Kreuzung Deutschlan­ds. Dort werden die FeinstaubG­renzwerte regelmäßig überschrit­ten. Der Luftreinha­lteplan sieht auch einen Ausbau des Nahverkehr­s sowie eine Förderung der Elektromob­ilität oder die Umstellung des öffentlich­en Fuhrparks auf schadstoff­arme Fahrzeuge vor. Ende August soll er in Kraft treten.

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FOTO: DPA Dieter Zetsche

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