DRK-Landesschule ist im Oktober fertig
Baukosten rund sieben Millionen Euro - Dalkinger Straße bis Ende der Woche gesperrt
ELLWANGEN - Ein großer Kran versperrt zurzeit die Dalkinger Straße in Höhe des DRK. An ihm schweben große Module der Firma ADK-Modulbau aus Neresheim über die Köpfe der Arbeiter hinweg, die die Stockwerke aufeinander platzieren müssen. Hier entsteht die neue DRKLandesschule für Notfallsanitäter. Sie ist nach der Rettungswache das zweite große Bauprojekt des DRKKreisverbands in Ellwangen. Wegen der Bauarbeiten ist die Straße bis einschließlich Freitag, 30. Juni, teilweise gesperrt.
Drei Stockwerke entstehen in drei Tagen in der Dalkinger Straße in Ellwangen. Dann soll die neue DRKLandesschule des Deutschen Roten Kreuzes stehen. Das Neresheimer Unternehmen setzt in Modulbauweise mit Hilfe eines Krans drei Stockwerke aufeinander, die bereits im Winter in Neresheim gebaut worden waren. Geradezu winzig wirken die Bauarbeiter mit ihren neongelben Westen unter den Modulen, wenn diese an den Winden des Krans über der Baustelle baumeln.
In der Bildungsstätte sollen vor allem Notfallsanitäter ausgebildet werden, wie Alexander Diwo vom DRK-Kreisverband Aalen auf Nachfrage sagt. Die Stätte ist eine Außenstelle der zentralen DRK-Landesschule in Pfalzgrafenweiler im Schwarzwald.
Im Erdgeschoss und im ersten Stock werden nach der Einweihung am 1. Oktober mehrere Schulungsräume für die dreijährige Ausbildung der Notfallsanitäter bereit stehen. Im oberen Stockwerk bekommen die Auszubildenden Zimmer zur Verfügung gestellt. Die Azubis kommen laut Diwo aus einem Umkreis von rund 100 Kilometern nach Ellwangen.
In den Modulen sind teils schon die sanitären Anlagen eingebaut
In den Modulen seien bereits Fenster, Böden, Heizungen und teilweise die Sanitäranlagen drin, so Diwo. Am heutigen Donnerstag setzen die Arbeiter das zweite Stockwerk auf den ersten Stock, der bereits am Mittwoch installiert worden ist. Danach müssen die Stockwerke noch miteinander verknüpft und gesichert werden. Unter den Modulen entsteht seit Oktober 2016 eine Tiefgarage – der gesamte Komplex kostet rund sieben Millionen Euro.
In der bisherigen DRK-Rettungswache und der Krankenpflegeschule ist bereits im Oktober 2015 der erste Jahrgang der Sanitäter in die Ausbildung gestartet. Ab Oktober wird dann dem ersten Lehrgang im Neubau beigebracht, wie sie Leben retten können.
Da 2014 ein neues Gesetz verabschiedet wurde, das die Ausbildung der Notfallsanitäter auf drei Jahre festschreibt, herrscht Personalmangel in diesem Bereich. Denn in der langen Zeit der Ausbildung kommen keine neuen Sanitäter nach, sagt Marion Steinhilber, stellvertretende Kreisgeschäftsführerin des DRKKreisverbands Aalen. „Dieses Jahr werden die ersten fertig.“Davor habe die Ausbildung nur eineinhalb Jahre gedauert.
Ellwanger Außenstelle von Pfalzgrafenweiler
Die Schule sei vor allem entstanden, weil Pfalzgrafenweiler an die Kapazitätsgrenzen gekommen ist. Weil es im Schwarzwald zu wenig Lehrer und zu wenig Räume gab, sollten neue Standorte in BadenWürttemberg erschlossen werden, so Steinhilber. „Wir waren dann bemüht, hier einen Standort zu erschließen.“ Der Kreisverband erhofft sich, dadurch einfacher an Nachwuchs zu kommen. „Es ist ein Unterschied, ob man die Ausbildung hier machen kann oder dafür in den Schwarzwald fahren muss.“
Trotz des Neubaus bleibt das Rotkreuzheim erhalten. „Im Heim sind unsere Sozialarbeiter untergebracht, die bleiben auch dort“, sagt Steinhilber. Für die Zukunft sei das Rote Kreuz außerdem bemüht, die Angebotspalette in der neuen Schule zu erweitern. In welche Richtung, ist noch unklar.